26.12.2020 08:51 Uhr

Großkreutz vermisst "die letzte Geilheit" beim BVB

Langjährige Weggefährten: Kevin Großkreutz und BVB-Kapitän Marco Reus
Langjährige Weggefährten: Kevin Großkreutz und BVB-Kapitän Marco Reus

Kaum ein Externer kennt die Mechanismen bei Borussia Dortmund so gut wie Kevin Großkreutz. Der ehemalige BVB-Star erklärt, warum Lucien Favre nicht die alleinige Schuld für die schwarz-gelbe Krise trägt und nennt seinen neuen Wunschtrainer.

Mitte Dezember wurde Favre trotz zweier Vize-Meisterschaften und dem besten Punkteschnitt aller BVB-Trainer geschasst. "Auch die Spieler beim BVB sind verantwortlich. Sie können sich nicht freisprechen von Fehlern", merkte Großkreutz im Interview mit "Sport1" an: "Bayern war unschlagbar. Favre hat das Beste daraus gemacht."

Die Münchner spielten schlicht den besten Fußball, wie der Ex-Nationalspieler neidlos anerkannte. Auf der anderen Seite vergab Dortmund kleinere und größere Chance, den Bayern den Rang streitig zu machen. "Die letzte Geilheit auf den Sieg fehlt beim BVB noch", analysierte Großkreutz.

Gerade in der schwierigen Phase vor Weihnachten fehlte es besonders an einem: Erling Haaland. Großkreutz ist sich sicher, dass Dortmund mit dem Norweger wieder aus dem Tief kommen werde.

BVB-Youngster Moukoko kann "immer anrufen"

Gleiches gelte auch für seinen langjährigen Weggefährten Marco Reus. "Ich weiß, was er für ein guter Fußballer ist. Er wird für den BVB weiter wichtig sein", sagte der Weltmeister von 2014. Mit Reus spielte Großkreutz schon zusammen bei Rot Weiß Ahlen, später in Dortmund. Der jetzige BVB-Kapitän saß in dieser Saison vor allem unter Favre häufiger auf der Bank.

In Frankfurt erhielt gar Wunderkind Youssoufa Moukoko den Vorzug. "Der Junge ist klar im Kopf und kann damit umgehen. Der Hype ist doch logisch", befand Großkreutz, der dem talentierten Teenager bei dieser Gelegenheit seine Unterstützung anbot: "Wenn der Junge Probleme hat, dann kann er immer anrufen oder zu mir kommen. Ich kenne mich natürlich bestens in Dortmund aus, kenne fast alle Menschen dort. Aber ich würde auch allen anderen beim BVB helfen, wenn jemand mal Rat bräuchte."

Großkreutz' Trainer-Wunschkandidaten für den BVB heißen Klopp und Rose

Einen Rat bräuchten die Verantwortlichen womöglich im kommenden Sommer. So lange soll Neu-Trainer Edin Terzic die Schwarz-Gelben betreuen, dann könnte der nächste Coach folgen. Großkreutz hat einen klaren Wunschkandidaten: "Jürgen Klopp!" Realistischer sei allerdings jemand wie Marco Rose. "Ich kann den Bossen nichts empfehlen, aber Rose könnte vom Bauchgefühl her passen", meinte der Ex-Dortmunder.

Und Großkreutz selbst würde später auch gerne wieder für den BVB arbeiten: "Ich würde mich riesig freuen, wenn ich irgendwas beim BVB machen könnte. Das weiß Hans-Joachim Watzke auch. Ich werde diesen Klub immer lieben. Es wäre schön, wenn wir uns nach der Karriere irgendwann zusammensetzen."