07.01.2021 10:41 Uhr

Ex-Keeper Rost: Schalke "wie im Wilden Westen"

Frank Rost stand fünf Jahre lang beim FC Schalke im Tor
Frank Rost stand fünf Jahre lang beim FC Schalke im Tor

Der Tabellenletzte FC Schalke 04 taumelt weiterhin scheinbar unaufhaltsam dem ersten Abstieg aus der Fußball-Bundesliga seit 33 Jahren entgegen. Vor dem nächsten Heimspiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim am Samstag (ab 15:30 Uhr) äußerte sich Ex-Keeper Frank Rost zur desaströsen Situation in Gelsenkirchen.

Sieben Punkte beträgt der Rückstand auf das rettende Ufer nach 14 Spielen bereits. Dass Schalke 04 sich in dieser Saison noch einmal retten kann, glauben mittlerweile nur noch die wenigsten Experten. Auch Frank Rost, der zwischen 2002 und 2007 bei S04 unter Vertrag stand, sieht allmählich schwarz. 

Vor allem die Strukturen im Verein und in der Mannschaft hätten laut dem 47-Jährigen dazu geführt, dass die Königsblauen mittlerweile auf dem letzten Platz angekommen sind und dort seit Monaten verharren: "Weder vom Vorstand, noch von den Spielern ist aktuell jemand dabei, mit dem ich mich identifizieren kann. Das haben die Verantwortlichen in den vergangenen Jahren total außer Acht gelassen. Dann braucht man sich nicht wundern, dass so ein Ding auch mal in die andere Richtung geht", stellte Rost im Gespräch mit "Sport1" fest. 

Rost: "Brauchst Spieler mit einer gewissen Mentalität"

Natürlich sei nach 14 gespielten von 34 Spieltagen noch alles drin für seinen Ex-Klub, doch Rost betonte: "Die Finanzen drücken und die sportliche Talfahrt hält an. Das wird keine leichte Aufgabe, da das Ruder rumzureißen. Um die jetzige Lage ist niemand zu beneiden."

Entscheidend für die kommenden Monate im Abstiegskampf sei es nach Aussage des einstigen Torhüters, allen Spielern endlich die richtige Einstellung zu verleihen, um gegen den drohenden Fall in die Zweitklassigkeit noch erfolgreich anzuarbeiten. 

"Nur dafür brauchst du Spieler mit einer gewissen Mentalität und natürlich auch eine fußballerische Klasse, um dem Ganzen auch standzuhalten. Da kann ich nicht wie im Wilden Westen einkaufen und einem Novizen eine wichtige Position geben, der in der Bundesliga noch gar nichts bewiesen hat", so Rost weiter. 

In den letzten Wochen hatte sich die sportliche Krise auf Schalke immer weiter verstärkt: Sechs der letzten sieben Bundesliga-Spiele gingen verloren, die Knappen blieben dabei fünfmal ohne eigenen Treffer.