11.01.2021 07:44 Uhr

Abwehr oder Mittelfeld? Kimmich spricht Klartext

Joshua Kimmich zählt beim FC Bayern zu den unumstrittenen Leistungsträgern
Joshua Kimmich zählt beim FC Bayern zu den unumstrittenen Leistungsträgern

Kaum ein anderer Spieler ist für den Erfolg des FC Bayern so wichtig wie Joshua Kimmich. Der einstige Außenverteidiger zieht mittlerweile im Münchner Mittelfeld die Fäden. Die Verantwortlichen wissen um die Bedeutung des 25-Jährigen für die Mannschaft.

Im "kicker" stimmte Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge ein Loblied auf den deutschen Nationalspieler an.

"Er verfügt über ein ausgeprägtes Spielverständnis und ist ein entscheidender Takt- und Impulsgeber für unsere Mannschaft. Zudem hat Joshua einen unbedingten Siegeswillen und ist läuferisch das Nonplusultra", hob der Ex-Profi hervor.

Laut Rummenigge verkörpert Kimmich "ohne jede Übertreibung Weltklasse". Kein Wunder, dass er den Allrounder am liebsten elf Mal im Team hätte. "Aber es gibt Joshua Kimmich eben nur einmal. Und wir sind glücklich, dass er beim FC Bayern spielt", so der 65 Jahre alte Entscheidungsträger.

Salihamidzic schwärmt von Kimmich

Auch Sportdirektor Hasan Salihamidzic schwärmte in höchsten Tönen von Kimmich und hob dabei vor allem die Einstellung des 25-Jährigen hervor: "Er ist offen genug, trotz aller Erfolge, die wir ja seit Jahren genießen dürfen, Schwächen und Defizite zu erkennen und sie auch anzusprechen. Das ist dann schon sehr außergewöhnlich."

Außergewöhnlich sind auch Kimmichs Ehrgeiz und seine Mentalität. Versteifen möchte sich der Nationalspieler dabei allerdings nicht. "Aber es geht auch darum, das Spiel zu genießen und Spaß auf dem Platz zu haben. Das ist eine Mischung aus einer gewissen Lockerheit und auf der anderen Seite der Spannung, Aggressivität und Konzentration."

Position beim FC Bayern für Kimmich nebensächlich

Kimmich selbst ist mit seiner Rolle beim Rekordmeister zufrieden. Daran ändert auch die Tatsache, dass er hin und wieder hinten rechts aushelfen muss, nichts.

"Ich habe deutlich gesagt, auf welcher Position ich mich persönlich wohler fühle, aber mir ist es wichtiger, ein Spiel zu gewinnen, als stur auf der Sechs zu spielen und nur an mich und meine Position zu denken", betonte der DFB-Star und ergänzte: "Ich habe oft genug bewiesen, dass ich auf beiden Positionen für die Mannschaft wichtig sein kann."

Dass er eigentlich auf zwei Positionen gebraucht würde, bereitet dem 25-Jährigen kein Kopfzerbrechen. "In der letzten Saison habe ich auch kaum auf der Rechtsverteidiger-Position gespielt, und es hat gut geklappt. Es kann also auch mit nur einem Kimmich funktionieren", stellte er klar.

Kimmich gibt "Probleme" unter Kovac zu

Kimmich räumte allerdings auch ein, dass er sich mit den ständigen Wechseln zwischen den Positionen unter Ex-Bayern-Trainer Niko Kovac schwer tat. "Früher, als es sich zeitweise Woche für Woche abgewechselt hat, hatte ich schon Probleme, in den Rhythmus zu kommen", gestand er und erklärte: "Weil es eben komplett unterschiedliche Anforderungsprofile sind. Dann ist es nicht so einfach."

Hansi Flick habe dagegen "eine Achse" gebildet. "Thomas Müller hat bei ihm immer auf der Zehn gespielt, ich immer auf der Sechs, David Alaba immer als Innenverteidiger. Wir sind drei Spieler, die flexibel einsetzbar sind. Das kann Stärke und Schwäche sein. Jetzt gibt’s zusammen mit Manuel Neuer und Robert Lewandowski eine klare Achse. Das hilft uns enorm", betonte der Allrounder.

In der laufenden Saison stand der in Rottweil geborene Kimmich bislang in 14 Pflichtspielen für den FC Bayern auf dem Rasen und sammelte dabei 13 Scorerpunkte (vier Tore, neun Vorlagen).