20.01.2021 07:43 Uhr

Droht Schalke weiterer finanzieller Super-GAU?

Große Sorgen beim FC Schalke 04
Große Sorgen beim FC Schalke 04

Neben sportlichen Sorgen plagen den FC Schalke 04 auch große finanzielle Nöte. Im Abstiegsfall droht sogar der lukrative Sponsoring-Deal mit Gazprom zu platzen. Viele Millionen Euro stehen auf dem Spiel.

Im Jahr 2007 zog der damals noch zur Spitzengruppe der Bundesliga gehörende FC Schalke 04 einen beachtlichen Werbe-Deal an Land: Das russische Erdgasförderunternehmen Gazprom stieg als Hauptsponsor ein und ist seitdem bei den Knappen auf der Trikotbrust präsent.

2016 wurde die langjährige Partnerschaft letztmals verlängert. Ex-Finanzchef Alexander Jobst betonte damals, Gazprom trage "enorm zur wirtschaftlichen Stabilität" des Revierklubs bei. Kein Wunder, überweist der Big Player (Jahresumsatz 2019 122,6 Milliarden US-Dollar) pro Saison angeblich rund 20 Millionen Euro nach Gelsenkirchen.

Doch dieser für Schalke gerade in der aktuellen Situation immens hohe Betrag könnte in Zukunft fehlen. Wie "Sport Bild" berichtet, gilt der bis 2022 laufende Vertrag mit Gazprom nämlich nur für die erste Liga. Steigt Schalke ab, müssten die Konditionen des Sponsorings neu ausgehandelt werden.

FC Schalke 04: Clemens Tönnies verhandelte mit Gazprom

Und das könnte schlimme Auswirkungen für die Königsblauen mit sich bringen. Das Unternehmen soll mit der sportlichen Entwicklung auf Schalke "extrem unzufrieden" sein, heißt es. Anders ausgedrückt: Die Millionen würden im Falle eines Sturzes in die Zweitklassigkeit künftig bei weitem nicht mehr so zahlreich auf die königsblauen Konten fließen - wenn überhaupt.

Besonders bitter aus Schalker Sicht: Mit Clemens Tönnies, einem engen Freund von Russlands Staatschef Vladimir Putin, ist der frühere Ansprechpartner für Gazprom inzwischen nicht mehr im Verein tätig. Der umstrittene Ex-Aufsichtsratsvorsitzende der Schalker, selbst dank seines Fleischverarbeitungs-Imperiums milliardenschwer, hatte in der Vergangenheit stets die Verträge mit den Russen ausgehandelt.

Eine erneute Unterstützung des im Frühjahr 2020 zurückgetretenen vormaligen Klub-Patriarchen hatte die aktuelle Schalker Führung zuletzt abgelehnt. Tönnies hatte über einen Sponsoringvertrag mit einer seiner Firmen dem Vernehmen nach rund zehn Millionen Euro für Neuzugänge in den Verein pumpen wollen.