20.01.2021 08:38 Uhr

Podolski warnt Özil - deutliche Kritik am DFB

Einst Weggefährten im DFB-Team: Lukas Podolski (r.) und Mesut Özil
Einst Weggefährten im DFB-Team: Lukas Podolski (r.) und Mesut Özil

Lukas Podolski hat den Wechsel von Mesut Özil in die SüperLig begrüßt, seinen früheren Nationalmannschaftskollegen aber gleichzeitig vor dem extrem emotionalen Fußball in der Türkei gewarnt.

Am Sonntag war bekannt geworden, dass Özil vom FC Arsenal aus der Premier League zu Fenerbahce wechselt.

"Ich freue mich, dass Mesut in Zukunft bei uns in der Türkei spielt. Er ist eine Bereicherung für die Liga und mit 32 Jahren noch im besten Fußball-Alter", sagte Podolski der "Sport Bild".

Es komme ja in der Süper Lig immer wieder mal vor, "dass große Spielernamen von den Klubchefs präsentiert werden, um die Fans zufriedenzustellen". Özil werde Fenerbahce jedoch "sportlich mit seiner Qualität und imagemäßig voranbringen."

Der Edeltechniker werde allerdings merken, sagte Podolski, "dass es hier bei den Partien schon mal ein wenig chaotisch zugeht. Auf dem Rasen regieren die Emotionen, weswegen es oft hitzig wird. Es gibt viele Fouls und anschließende Diskussionen. Die Schiedsrichter unterbrechen oft das Spiel, weshalb wenig Spielfuss aufkommt. Von den 90 Minuten sind gefühlt weniger als 60 Minuten echte Spielzeit."

Lukas Podolski kritisiert den DFB wegen Causa Özil

Für Özil sei es gut, dass endlich ein Schlussstrich unter das Theater bei Arsenal gezogen werde. "Es war wirklich schade, dass es so zu Ende ging. Kein Profi ist zufrieden, wenn er nicht spielen darf. Nun darf Mesut endlich wieder das machen, was wir alle lieben: Fußball spielen", meinte Podolski.

Podolski spielt seit Januar 2020 bei Antalyaspor, zuvor trug er das Trikot von Fenerbahces Lokalrivalen Galatasaray. Özil und Podolski waren 2014 in Brasilien gemeinsam Weltmeister geworden.

Positiv bewertet Özil die Aktion von DFB-Präsident Fritz Keller, der mit Özil per Brief in Kontakt getreten war. "Dieses Signal zur Versöhnung war überfällig und kam meines Erachtens Jahre zu spät. Der DFB hätte Mesut schon so einen Brief schreiben müssen, als es diesen ganzen Ärger gab. Das war nicht DFB-like."

Generell habe "der DFB zuletzt keine gute Figur gemacht, wenn es um den Umgang mit seinen Ex-Spielern geht", kritisierte Podolski.