20.01.2021 15:00 Uhr

Warum Özils Wechsel zu Fenerbahce noch immer nicht fix ist

Mesut Özil will seine Karriere in der Türkei fortsetzen
Mesut Özil will seine Karriere in der Türkei fortsetzen

Nach seiner Flucht zu Fenerbahce will sich der so polarisierende Mesut Özil im Land von Recep Tayyip Erdogan aus seiner Karrieresackgasse befreien. Der ehemalige deutsche Nationalspieler hofft auf einen Neuanfang am Bosporus, auch wenn er aktuell noch in der coronabedingten Warteschleife hängt.

Özil wurde am Sonntagabend auf dem dem Atatürk-Flughafen begeistert empfangen. Mit einem Schal seines neuen Klubs Fenerbahce ließ sich der mit Frau Amine und Töchterchen Eda im Privatflugzeug von Vereinspräsident Ali Koc angereiste Mittelfeldspieler fotografieren.

Nach siebeneinhalb Jahren mit Aufs und Abs beim FC Arsenal beginnt für Özil vielleicht sein letztes Kapitel als Profi. Er sei aufgeregt und "sehr glücklich", sagte der sensible Künstler nach seiner Ankunft in Istanbul und begab sich dem TV-Sender "CNN Türk" zufolge zunächst in Quarantäne.

Ebenjene ist auch der Grund dafür, dass der Deal noch immer nicht offiziell verkündet wurde. Erst am Freitag kann Özil laut "Sky Sports" den Medizincheck absolvieren.

Liebesbeziehung mit Arsenal in Trümmern

Die einstige Liebesbeziehung zwischen dem 92-maligen Nationalspieler und dem FC Arsenal lag schon lange in Trümmern. Polemisch rechnete die "Times" mit dem im Sommer 2013 für rund 50 Millionen Euro geholten früheren Schalker ab.

"Er hat in den letzten Jahren nur dann Energie gezeigt, wenn es darum ging, seinen Kumpel Recep Tayyip Erdogan zu unterstützen", ätzte die Zeitung und sprach damit einen wunden Punkt in der Beziehung zwischen Sport und Politik an.

Erdogans Lieblingsklub ist Basaksehir, Fan ist er jedoch auch von Fenerbahce. Und der von Kritikern als Despot bezeichnete Präsident der Türkei spielt in der Vita Özils eine nicht unerhebliche Rolle. Der umstrittene Erdogan war der staatlichen Nachrichtenagentur "Anadolu" zufolge im Sommer 2019 Trauzeuge bei dessen Hochzeit.