26.01.2021 15:22 Uhr

Experte: Schalke "droht die Insolvenz"

Droht dem FC Schalke 04 die Insolvenz?
Droht dem FC Schalke 04 die Insolvenz?

Dem FC Schalke 04 droht im Falle eines Abstiegs in die 2. Bundesliga nach Ansicht eines Finanz-Experten die Insolvenz. Derweil tüteten die Königsblauen einen lukrativen Sponsoren-Deal ein.

Auf rund 240 Millionen Euro werden die Verbindlichkeiten des FC Schalke 04 durch die Corona-Krise in dieser Saison voraussichtlich anwachsen.

Dadurch, dass das 100 Millionen Euro teure Bauprojekt am Berger Feld weiterhin läuft und im Juli die Rückzahlung der ersten Rate einer Fan-Anleihe in Höhe von 16 Millionen Euro ansteht, dürften sich die finanziellen Sorgen des Revierklubs in naher Zukunft nicht bessern - im Gegenteil, zumal Schalke für den Bundesliga-Klassenerhalt in den kommenden Wochen und Monaten ein echtes Fußball-Wunder braucht.

Peter Thilo Hasler, Vorstand der Deutschen Vereinigung für Finanzanalyse, sieht jedenfalls schwere Zeiten auf die Knappen zukommen. "Schon bei einem Verbleib in der 1. Bundesliga wird es schwierig, einen Abstieg in die 2. Liga dürfte Schalke aufgrund der dann drohenden Illiquidität kaum überleben. In der 2. Liga droht dem Verein die Insolvenz", sagte der Wirtschafts-Experte gegenüber "Bild"

Hasler erklärte, die Rückzahlung der Fan-Anleihe könne für Schalke "zum Problem" werden. "Die aktuellen Börsenkurse der Anleihe deuten an, dass Schalke diese 16 Millionen nicht hat."

FC Schalke 04: "Soforthilfe" in Höhe von drei Millionen Euro?

Auf Anfrage des Boulevard-Blatts dementierte Schalke eine mögliche Insolvenz im Abstiegsfall. Öffentlich dazu äußern wollte sich die Klub-Führung demnach aber nicht.

Zuletzt hatte S04-Finanzvorstand Christina Rühl-Hamers über die Gefahren eines Abstiegs für den Klub gesprochen. "Wenn es um eine Saison in der 2. Liga geht, bin ich überzeugt, dass Schalke 04 das hinbekäme, ohne allzu viel an Konzepten und Strukturen verändern zu müssen", sagte sie im "kicker".

Immerhin: Kurzfristig können Rühl-Hamers und Co. mit frischem Geld planen. Schalke verlängerte am Montag den Sponsorenvertrag mit dem Personaldienstleister Stölting langfristig. Auch Böklunder, Teil der Unternehmensgruppe von Ex-Aufsichtsratschef Clemens Tönnies, dehnte die Zusammenarbeit mit den Gelsenkirchenern aus. "Mit beiden Unternehmen wurden sofortige Sonderzahlungen vereinbart", teilte der Klub mit.

Marketing-Vorstand Alexander Jobst betonte, "dass die Vereinbarung an keinerlei Bedingungen oder zusätzliche Verpflichtungen geknüpft ist."

Die "WAZ" hatte zuvor von einer "Soforthilfe" für den Tabellen-18. durch Stölting in Höhe von drei Millionen Euro berichtet. Der nun bis 2029 laufende Vertrag gelte auch für die 2. Bundesliga, hieß es. Mit Böklunder arbeitet Schalke bis mindestens 2024 zusammen.