29.01.2021 13:31 Uhr

Kaltstart für die Kölner Hoffnungsträger

Max Meyer und Emmanuel Dennis sollen den 1. FC Köln vor dem Abstieg bewahren
Max Meyer und Emmanuel Dennis sollen den 1. FC Köln vor dem Abstieg bewahren

Der "Monat der Wahrheit" für den 1. FC Köln ist beinahe herum - und lief ziemlich ernüchternd. Das Spiel gegen Bielefeld ist das vorerst letzte gegen einen direkten Konkurrenten, immerhin machen zwei Neuzugänge Hoffnung.

Der eine war ein Ausnahmetalent, vermeintlich auf dem Weg in die Weltklasse. Der andere hat in der Champions League getroffen, auch zwei Tore gegen Real Madrid waren dabei. Mit Max Meyer und Emmanuel Dennis hat der 1. FC Köln Hoffnungen geschürt, mitten im Abstiegskampf träumt man rund um den Dom mal wieder von schönerem Fußball. Vor dem so wichtigen Kellerduell mit Arminia Bielefeld am Sonntag (15:30 Uhr) ist das zunächst aber bloß graue Theorie.

"Die Eingewöhnungszeit ist noch in vollem Gange", sagte Trainer Markus Gisdol über seine beiden Neuzugänge und trat selbst ein bisschen auf die Bremse: "Es gibt einen ersten Eindruck, aber wir werden den sicher nicht zu hoch hängen."

Wichtig sei, dass die Qualitäten langfristig helfen, und da wird es interessant: Beide Spieler gehören qualitativ in eine Kategorie, die momentan eher nicht in Köln landet. Doch beide Spieler waren aus demselben Grund verfügbar: Sie steckten in einer Karriere-Sackgasse.

Meyer galt bis vor etwa zweieinhalb Jahren als eines der großen Versprechen für den deutschen Fußball. Dann verließ er Schalke im Unfrieden, landete bei einem englischen Mittelklasseklub - und scheiterte dort. Bei Crystal Palace steckte man ihn zuletzt gar in die zweite Mannschaft, in Köln soll nun der Neustart gelingen.

Dennis indes wurde vom FC Brügge ausgeliehen, auch der Nigerianer spielte dort zuletzt selten. Bis vor etwa einem Jahr ging es für den Stürmer noch recht steil bergauf, Brügge hoffte, ihn für mehr als 20 Millionen Euro verkaufen zu können. Dann kamen ein Leistungseinbruch, die Coronakrise und wohl auch disziplinarische Schwierigkeiten dazwischen. Auch Dennis sucht nun den Reset-Knopf.

Zumindest in der Theorie bringen die Neuzugänge tatsächlich genau die Qualitäten, die dem FC oft fehlen. "Ballsicherheit und Spielintelligenz" durch Meyer, sagte FC-Manager Horst Heldt, der den 25-Jährigen noch aus glücklichen Schalker Zeiten kennt. Und Dennis sei ein Spielertyp, den es im Kader bislang gar nicht gab, erklärte Gisdol: "Dynamisch mit viel Zug zum Tor, dazu auf allen Positionen im Angriff einsetzbar."

Meyer und Dennis nur vier Tage im Training 

Trotz fehlender Spielpraxis sollen beide zusammen nun den Unterschied machen - und müssen sofort funktionieren. Insgesamt vier Tage sind beide im Teamtraining, dann schon kommt die Arminia.

Das Duell mit den Ostwestfalen ist das letzte einer Reihe von Spielen gegen direkte Konkurrenten, die für die Kölner ziemlich ernüchternd verliefen. Im Januar spielte der FC schon gegen Augsburg, Hertha BSC, Schalke und Hoffenheim, gewann aber nur gegen Königsblau.

Nach 18 Spieltagen bedeutet das Relegationsrang 16. Die Arminia immerhin kann mit einem Sieg überholt werden. Zwei Neue sollen dabei helfen - müssen aber erstmal zeigen, dass sie noch die Alten sind.