30.01.2021 18:23 Uhr

"Kleiner Erfolg" für historisch schlechte Schalker

Der FC Schalke 04 gab eine Führung bei der Werder Bremen aus der Hand
Der FC Schalke 04 gab eine Führung bei der Werder Bremen aus der Hand

Schalke 04 hatte den Sieg vor Augen, am Ende stand allerdings ein 1:1 (1:0) bei Werder Bremen. Zwei Punkte mehr wären sogar drin gewesen, auch wenn am Ende der SV Werder den Sieg hätte davontragen können.

Klaas-Jan Huntelaar pustete kurz durch, klatschte sich mit seinen Kollegen von Schalke 04 ab und verschwand dann schnell in den Katakomben des Kühlschranks Weserstadion. Bei Minusgraden hätte der Tabellenletzte aus dem Ruhrpott Werder Bremen beim 1:1 (1:0) beinahe kalt erwischt, doch beim Comeback von Hoffnungsträger Huntelaar in Königsblau nach 1351 Tagen holte Schalke wenigstens einen Punkt für die Hoffnung im Abstiegskampf.

Immerhin zehn Minuten war der 37-jährige Niederländer zum Einsatz gekommen. "Es ist gut, einen Punkt mitzunehmen. Das ist ein kleiner Erfolg für uns, darauf müssen wir aufbauen", sagte Huntelaar bei "Sky", "die paar Minuten haben mir gut getan."

Schalke hatte aber auch Glück, dass ein Treffer von Maximilian Eggestein in der Nachspielzeit nach einem Videobeweis nicht anerkannt worden war. "Wir haben in der ersten Hälfte richtig viel Fußball gespielt", resümierte Huntelaar, "manchmal ist es aber besser, die einfachen Lösungen zu suchen."

Omar Mascarell (38.) hatte die Mannschaft von Trainer Christian Gross in Führung geschossen. Nach einer Steigerung in der zweiten Halbzeit glich Kevin Möhwald (77.) für lange Zeit blasse Hanseaten noch aus. "So eine erste Halbzeit darf nicht passieren", schimpfte Möhwald bei "Sky", "das war zu wenig."

Schalke historisch schlecht

Für Schalke muss sich das Remis trotzdem wie eine Niederlage anfühlen. Trotz des Punktgewinns bleibt der taumelnde Traditionsklub Tabellenletzter und stellte einen Klub-Negativrekord auf - Schalke ist schon seit 20 Bundesliga-Auswärtsspielen sieglos (434 Tage).

Königsblau liegt nun sieben Punkte hinter dem Relegationsrang zurück - aber der 1. FC Köln könnte am Sonntag mit einem Sieg gegen Arminia Bielefeld davonziehen. Werder hingegen hat als Elfter bereits ein kleines Punktepolster auf die Gefahrenzone.

Werder, das zuletzt stets Probleme hatte, das Spiel zu machen, überließ den Gästen zunächst die Initiative. Die Grün-Weißen versuchten über Konter, gefährlich zu werden. Mascarell verwandelte gleich den ersten konsequent vorgetragenen Angriff gegen passive Bremer.

Mit zunehmender Spielzeit wurde Werder aktiver und erhöhte mit den eingewechselten Milot Rashica, Möhwald und Ludwig Augustinsson den Druck. Doch Schalke schaffte es, richtig zwingende Chancen der Hausherren erst einmal zu verhindern. Weil die Gross-Elf aber nur noch mit der Defensive beschäftigt war, fanden Entlastungsangriffe kaum noch statt. Das sollte sich rächen.

Schalkes Keeper Ralf Fährmann (76.) rettete zunächst glänzend nach einem Kopfball des Japaners Yuya Osako. Eine Minute später war Fährmann allerdings geschlagen. In der dritten Minute der Nachspielzeit wurde das 2:1 der Bremer durch Eggestein nach Videobeweis nicht gegeben.