13.02.2021 08:15 Uhr

Meisl: "Wir werden sicher demnächst belohnt"

Luca Meisl freut sich auf ein Wiedesehen
Luca Meisl freut sich auf ein Wiedesehen "mit bekannten Gesichtern"

"Crunch Time" in Ried! Für die Innviertler stehen die Spiele gegen die direkten Konkurrenten im Abstiegskampf SKN St. Pölten und TSV Hartberg an. Beide in der Tabelle auf Schlagdistanz mit den "Wikingern".

Für SV Ried-Innenverteidiger Luca Meisl (21) gibt's Samstag gegen den SKN St. Pölten gleich ein mehrfaches Wiedersehen. Mit den "Wölfen" hielt er nicht nur zwei Mal die Klasse, sondern setzte unter Didi Kühbauer zwischenzeitlich zum Höhenflug an. Mit SKN-Goalgetter Alexander Schmidt gewann er 2017 die Youth League mit den Jungbullen von RB Salzburg.

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Im Interview mit weltfussball verrät Meisl unter anderem, dass es ihm in Ried mächtig taugt und sich die Kicker-Kollegen alle für Marco Grüll freuen. Nicht zuletzt Meisl selbst, denn "der Küh" ist und bleibt sein Trainerliebling.  

weltfussball: Ihr habt den SKN St. Pölten und TSV Hartberg vor der Brust. Jetzt geht's um die "Big Points". Oder?

Luca Meisl: In jedem Fall. Ich bin mir auch sicher, dass wir für unsere täglich harte Arbeit demnächst belohnt werden. Gegen Admira hätten wir zuletzt eigentlich schon gewinnen müssen.

Den SKN kennst du ja noch bestens. Viel steht und fällt dort momentan mit Alexander Schmidt, mit dem Du ja die Youth League gewonnen hast.

Ja, aber der SKN ist schon mehr als nur der Alex. Auf ihn muss man natürlich besonders aufpassen. Vor dem Tor ist er außergewöhnlich stark und er stellt auch seinen Körper gut rein. Früher war er oft viel verletzt, jetzt geht ihm einiges auf. Es wäre aber fatal, uns nur auf ihn zu konzentrieren.

Hast Du mit den Youth-League-Siegern noch viel Kontakt?

Viel ist übertrieben. Aber das schweißt schon zusammen. Man tauscht sich hin und wieder aus. Ich freue mich aber auch auf die St. Pöltner. Wobei allzu viele sind ja gar nicht mehr dort - wenn ich an Sandro (Ingolitsch, Anm.) oder Nico (Gorzel) denke, mit denen ich noch am meisten Kontakt habe. Aber auf einige andere bekannte Gesicher freue ich mich.

Als Du in Ried unterschrieben hast, hast Du die Infrastruktur gelobt. Warum? Von Salzburg und St. Pölten müsstest Du ja die zitierten "perfekten Bedingungen" gewöhnt sein?

Für einen Zweitliga-Aufsteiger perfekte Bedingungen, habe ich gemeint. Wir haben ein tolles Bundesliga-Stadion, ähnlich jenem in St. Pölten und hier ist auch der Platz ganz gut beinander. Ein Vergleich mit Salzburg wäre generell eher unangebracht.

Du warst bislang immer von Salzburg verliehen und in Ried bist Du nun fix. Wie ist das für Dich? War es ein Ziel von Dir, für Salzburg zu spielen?

Ja, sonst hätte ich damals nicht für vier Jahre unterschrieben. Es ist schon schade, dass es nicht geklappt hat, aber das habe ich abgehakt. Mir ist wichtig, dass ich in der Bundesliga spielen kann und in Ried passt alles. Ich wurde super aufgenommen und wir marschieren alle Vollgas.

Deine Zweikampf-Statistiken und Deine Passquote in der gegnerischen Hälfte ist, verglichen mit der letzten Saison, besser geworden. Hast Du dafür eine Erklärung?

Das ist mir egal. Das habe ich mir abgewöhnt, auf diese Zahlen zu schauen. Ich versuche immer mein Spiel durchzuziehen und ich spiele lieber hin und wieder einen steilen Risikopass, der der Mannschaft vielleicht viel bringt.

Der Transfer von Marco Grüll zu Rapid ist unter Dach und Fach, war ständiges Thema in den Medien. Bei Euch Spielern auch? Hat Euch das vielleicht sogar abgelenkt?

Überhaupt nicht. Der Schmäh ist schon gelaufen. Er hat sich viel anhören müssen, so nach dem Motto, "ob ihn bald überhaupt noch wer nimmt". (lacht) Wir gönnen es ihm, er ist ein super Kerl und er hat sich diese Chance aufgrund seiner Einstellung und seiner Leistungen verdient.

Du hattest beim SKN schon mehrere Trainer. Ried hat diese Saison auch schon einen Wechsel vollzogen. Wer war bislang Dein bester Förderer?

(anwortet wie aus der Pistole geschossen) Der Küh! Also der Didi Kühbauer. Er hat mich als jungen Spieler in die Bundesliga reingeworfen und mich auch in persönlichen Gesprächen stark gemacht. Bei ihm weißt du immer, woran du bist. Er sagt dir alles direkt, auch wenn etwas nicht passt. Es gibt auch Trainer, die gerne ein wenig herumreden oder wenig sagen, das bringt meiner Meinung nach auf Dauer nichts.

Hast Du ein Fernziel als Fußballer?

Die Premier League würde mir schon taugen, auch die Deutsche Bundesliga ist sehr interessant. Die schaue ich mir auch gerne an. Aber das ist momentan überhaupt kein Thema. Es gibt genug zu tun in Ried, das ist eine schöne Herausforderung. Wichtig ist für mich, viel zu spielen, mich ständig zu verbessern und so der Mannschaft entscheidend zu helfen.

Das Interview führte Thomas Schöpf