12.02.2021 10:53 Uhr

Bielefeld-Kapitän übt Kritik an Katar-Reise der Bayern

Fabian Klos sieht einige Entwicklungen im modernen Fußball kritisch
Fabian Klos sieht einige Entwicklungen im modernen Fußball kritisch

Kapitän Fabian Klos vom Bundesligisten Arminia Bielefeld hat sich kritisch zu Entwicklungen im modernen Fußball geäußert.

Er halte "von diesem ganzen Fußball-Überschuss sowieso relativ wenig", sagte der 33-Jährige in einem Interview des "Westfalen-Blatt" und bezog sich dabei auf die Reise des nächsten Gegners FC Bayern München zur Klub-WM nach Katar.

"Thomas Müller hat sich auf der Katar-Reise das Corona-Virus eingefangen. Das ist für mich ein Beleg dafür, dass in der jetzigen Pandemie-Zeit solche Geschichten nicht zwingend notwendig sind", sagte Klos: "Überspitzt formuliert kann man den Eindruck gewinnen: Wir leben in einer weltweiten Pandemie, aber selbst wenn jetzt noch zwei Drittel der Welt in Flammen stehen würden, dann würden wir immer noch Fußball spielen müssen."

In den Europapokalen, wo Austragungsorte verlegt wurden, sieht der Stürmer "ein unglaubliches Reisewirrwarr".

Menschen "entfernen" sich vom Fußball

In der Diskussion um Impf-Bevorzugung von Spitzensportlern sprach sich Klos deutlich dagegen aus. "Ich halte es grundsätzlich nicht für sinnvoll, dass Sportler bevorzugt werden", sagte er: "Es gibt Menschen, die definitiv vor uns drankommen sollten, weil andere diese Impfung viel nötiger brauchen."

Derweil glaubt Klos zunächst, dass die Menschen sich bei Dauer der Pandemie "mehr und mehr von dem Fußball, wie wir ihn kennen und lieben gelernt haben, entfernen". Er rechnet allerdings danach sehr schnell wieder mit einer umgekehrten Entwicklung.

"Ich erwarte sogar, dass das dann relativ schnell gehen wird. Sobald wir zur Normalität und zum Erlebnis Stadionbesuch zurückgekehrt sind, werden die Leute dankbar sein. Vielleicht setzt sogar eine Art Boom ein, weil die Menschen einfach Bock darauf haben, wieder ins Stadion zu gehen."