18.02.2021 07:25 Uhr

Podolski und Sahin verderben Rekord-Party

Nuri Sahin und Lukas Podolski (r.) spielen inzwischen gemeinsam bei Antalyaspor
Nuri Sahin und Lukas Podolski (r.) spielen inzwischen gemeinsam bei Antalyaspor

Viele bekannte Gesichter aus der Bundesliga spielen inzwischen weitgehend unbeachtet von den deutschen Medien im Ausland. Heute im sport.de-Rampenlicht: Ein Kult-Spieler des 1. FC Köln, ein ehemaliger BVB-Leader und eine Leihgabe des FC Schalke 04 mit Ladehemmungen.

Zweitligameister mit dem 1. FC Köln 2005, das Double mit dem FC Bayern 2008, englischer Pokalsieger 2014 mit dem FC Arsenal, türkischer Cup-Champion mit Galatasaray 2016, japanischer mit Vissel Kobe und natürlich Weltmeister mit dem DFB-Team 2014: Ein Auszug aus dem Trophäenschrank von Lukas Podolski zeigt, dass der Angreifer beinahe überall Erfolge feiern konnte. Auch bei seinem derzeitigen Arbeitgeber hat der 35-Jährige durchaus noch Titelchancen.

Seit gut einem Jahr schnürt Poldi die Schuhe beim türkischen Erstligisten Antalyaspor. In der SüperLig belegt der Klub lediglich einen Platz im Mittelfeld, im Pokal ist der Traum vom Titel aber durchaus lebendig. Unlängst buchten die Skorpione mit einem 1:0-Sieg über Sivasspor um den ehemaligen deutschen Juniorennationalspieler Robin Yalcin ein Ticket für das Halbfinale des türkischen Pokals. 

Den entscheidenden Treffer erzielte Fredy in der 63. Minute, Podolski betrat den Rasen in der 66. Minute und half dabei, die Führung über die Zeit zu bringen. Im Halbfinale wartet Mitte März Alanyaspor auf Podolski und Co.

Insgesamt bestritt Podolski 2020/21 bereits 22 Pflichtspiele (3 Tore) für Antalyaspor und führte seinen Klub sogar mehrfach als Kapitän aufs Feld. Nachdem eine Kapselverletzung den Kult-Kicker des 1. FC Köln im Januar allerdings außer Gefecht setzte, blieb Podolski zuletzt nur noch die Jokerrolle. So auch am Montag, als sich Antalyaspor in der Liga 1:1 von Yeni Malatyaspor trennte und seinen Platz im Mittelfeld des türkischen Oberhauses zementierte.

Ex-BVB-Leitwolf auf Anhieb Stammspieler

Während Podolski zuletzt häufig auf der Bank Platz nehmen musste, ist ein nicht minder bekannter Ex-Bundesligaspieler bei Antalyaspor kaum noch aus der Startaufstellung wegzudenken: Nuri Sahin.

Der 32-jährige Mittelfeldspieler wechselte vor der laufenden Spielzeit von Werder Bremen an Podolskis Seite und erfüllte auf Anhieb die in ihn gesetzten Erwartungen. Bei 27 möglichen Partien fand Sahin sich 25 Mal in der Anfangself wieder. Eine solche Wertschätzung erfuhren die Fähigkeiten des ehemaligen türkischen Nationalspielers letztmals wohl zu seiner Hochzeit beim BVB.

In Dortmund stieg er 2005/06 zum Profi auf und mauserte sich ab 2009/10 zur unumstrittenen Stammkraft. Insgesamt bestritt Sahin 274 Pflichtpartien für die Schwarz-Gelben, erzielte 26 Tore, legte 49 weitere auf und gewann 2011 den Meistertitel. Bei einem weiteren Aufenthalt beim BVB holte der gebürtige Lüdenscheider zudem 2017 den DFB-Pokal mit den Borussen. 

Gegen Malatyaspor glänzte Sahin mit der Vorlage zum zwischenzeitlichen 1:1 und hatte somit großen Anteil daran, dass Umut Bulut auf der Gegenseite einen historischen Rekord nicht mit einem Sieg krönen konnte. Der 37-Jährige bestritt gegen Sahin und Poldi seine 503. SüperLig-Partie und stellte damit die Bestmarke von Oguz Cetin ein.

Ladehemmungen bei Leihgabe des FC Schalke 04

Anders als Podolski und Sahin ist Bernard Tekpetey beim bulgarischen Top-Klub PFC Ludogorets Rasgrad meilenweit vom tristen Liga-Mittelfeld entfernt. Die Adler belegen nach 17 Spieltagen klar den ersten Platz. Überraschend geringen Anteil daran hat Tekpetey.

Die Leihgabe des FC Schalke 04 konnte in 14 Liga-Spielen noch keinen Treffer verbuchen, auch nicht beim jüngsten 6:0-Erfolg gegen Etar Veliko Tarnovo. Der 23-jährige Ghanaer stand zwar in der Startformation, während Sturmpartner Claudiu Keserü allerdings gleich viermal traf, musste Tekpetey nach 56 Minuten ohne eigenes Tor im Gepäck das Feld räumen.

Dass der Rechtsfuß im Sommer nach Gelsenkirchen zurückkehrt und eine echte Rolle spielt, ist jedoch nicht ausgeschlossen. Schließlich erzielte Tekpetey 2018/19 beim SC Paderborn immerhin zehn Buden - und einen Zweitligaknipser können die extrem abstiegsbedrohten Knappen 2021/22 wohl gut gebrauchen.

Marc Affeldt