17.02.2021 14:39 Uhr

Hummels: "Waren nicht 23 Freunde, auf gar keinen Fall"

BVB-Star Mats Hummels hat offene Worte gefunden
BVB-Star Mats Hummels hat offene Worte gefunden

Bevor Borussia Dortmund am Abend (21:00 Uhr) in der Champions League beim FC Sevilla ran muss, hat sich Mats Hummels zu seiner Rolle als erfahrener Spieler in der BVB-Kabine geäußert und zugegeben, dass er mit seinen Ratschlägen nicht immer gut ankommt.

Er gebe "wirklich häufig" Hinweise und kritisiere seine Kollegen konstruktiv, "aber es führt eben dazu, dass dich welche aus einer Mannschaft überhaupt nicht mögen. Weil es nicht jeder hören will", erklärte Hummels gegenüber "spox".

Dabei gehe es am Ende allein darum, "für die Mannschaft da zu sein und dafür zu sorgen, dass wir erfolgreicher und besser spielen und die Mitspieler besser werden." Nicht jeder Fußballer bei der Borussia möchte unbedingt hören, dass das, was er gerade macht, nicht für die Mannschaft ist, sondern vor allem fürs eigene Ego", gab der 32-Jährige einen Einblick ins Innenleben der Stars.

Dass er mit seiner Art schon das ein oder andere Mal angeeckt ist, macht Hummels nichts aus. "Die Alternative wäre, es nicht zu machen und zu akzeptieren, dass sich die Dinge nicht ändern. Aber das werde ich nie tun. Sonst würde ich zu Hause sitzen und denken: 'Willst du jetzt wirklich nur, weil jemand sauer auf dich ist, möglicherweise ein Spiel verlieren?'"

Hummels: Bei der WM 2014 "tagtäglich fast gefetzt"

Dabei seien auch persönliche Beziehungen auf der Strecke geblieben, verriet Hummels. Aber das sei im Profi-Fußball so. "Du musst Leuten auf den Schlips treten, wenn du Erfolg haben willst. So eine Leistungskultur entsteht nicht, wenn du 20 Bros in einer Mannschaft hast. Ich habe noch keine Mannschaft mit einer Gute-Laune-Kultur gesehen, die, wenn es hart auf hart kommt, jedes Mal dagegenhalten konnte."

In solchen Fällen fehle das letzte Prozent, um hart gegen sich selbst und die Gegner zu sein. "Diese Kultur muss man in meinen Augen tagtäglich im Training etablieren."

In den Dortmunder Meistermannschaften 2011 und 2012 oder auch beim WM-Triumph 2014 sei das so gewesen. "Das waren nicht 23 Freunde, auf gar keinen Fall", sagte der Abwehrspieler. Gerade in Brasilien habe er sich "tagtäglich fast gefetzt".

Das sei teilweise sogar mit Leuten passiert, mit denen er sich mittlerweile super versteht. "Weil wir alle wissen, dass wir das alles getan haben, damit wir erfolgreich sind", blickte Hummels zurück.