18.02.2021 11:36 Uhr

Schalke-Ikone warnt vor Lockdown-Auswirkungen

Ingo Anderbrügge spielte viele Jahre für den FC Schalke 04
Ingo Anderbrügge spielte viele Jahre für den FC Schalke 04

Der ehemalige Bundesliga-Profi Ingo Anderbrügge sieht schwerwiegende und besorgniserregende Auswirkungen des aktuellen Corona-Lockdowns auf Kinder und Jugendliche.

"Wir müssen den Kindern eine Stimme geben. Ich will der Politik nicht vorschreiben, wie es geht. Aber es wird Zeit, Sport-Einrichtungen gut vorbereitet wieder zu öffnen", sagte der "Eurofighter" des FC Schalke 04 von 1997 gegenüber "Bild". Anderbrügge, selbst dreifacher Vater und Betreiber einer Fußballschule, forderte: "Kinder müssen zurück auf den Platz!"

Der frühere Mittelfeldspieler warnte: "Durch die soziale Isolation nimmt die Eigenmotivation ab. Die fehlende Bewegung fördert Krankheiten oder manifestiert chronische Krankheiten. Die Kinder können ihren Stress nicht abbauen und drinnen in der Bude findet auch keine Stärkung des Immunsystems statt. Die Langzeitschäden können gravierend sein."

Kinder hätten "sich an die Gemütlichkeit zu Hause gewöhnt, hängen noch mehr vor der Konsole, dem Handy oder der warmen Heizung", so Anderbrügge, Initiator der Aktion "#zurückaufdenplatz".

Ingo Anderbrügge: "Die Großeltern meiner Kinder hätten es nicht gewollt ..."

Es müsse sich nun "eine Dynamik entwickeln, die Kinder zurückzugewinnen. Vereine müssen wieder die Chance bekommen, ihre Türen zu öffnen und den Kindern attraktive Angebote bieten, Eltern ihren Kindern einen neuen Anstoß geben."

Anderbrügge glaubt, dass Risikogruppen verständnisvoll auf mögliche Lockerungen bei Sport-Angeboten für Kinder reagieren würden. "Die Großeltern meiner Kinder hätten es nicht gewollt, dass sie den Preis für ihr Leben zahlen", sagte der 57-Jährige, der in seiner aktiven Laufbahn auch für den BVB, die Sportfreunde Siegen sowie die SpVgg Erkenschwick die Fußballschuhe schnürte.

Im Rahmen der Schutzmaßnahmen gegen die weitere Ausbreitung des Coronavirus liegt in ganz Deutschland aktuell der Breiten- und Amateursport brach. Zuletzt hatte auch Bundesfamilienministerin Franziska Giffey im "ARD"-Morgenmagazin unter anderem vor "Vereinsamung, Übergewicht sowie Bewegungsmangel" bei Kindern gewarnt.