18.02.2021 13:12 Uhr

Bochum, Kiel und Co. rütteln am HSV-Thron

Der VfL Bochum ist der Überraschungsgast in der Spitzengruppe der 2. Bundesliga
Der VfL Bochum ist der Überraschungsgast in der Spitzengruppe der 2. Bundesliga

Hamburg, Bochum, Kiel - alle 42 Punkte: Vor dem letzten Saisondrittel hat sich die Lage an der Tabellenspitze zugespitzt. Es bahnt sich ein Hauen und Stechen um die beiden Aufstiegsplätze an.

Die vermeintlichen Außenseiter wagen sich hinter dem Schutzschild Hamburger SV langsam aus der Deckung. Die Zeit der Zurückhaltung im Aufstiegsrennen der 2. Fußball-Bundesliga ist endgültig vorbei.

"Wir wollen Erster werden", kündigte Bochum-Keeper Manuel Riemann forsch an: "Wir streben als Sportler immer nach dem Größtmöglichen, und wenn man da oben steht, dann will man da auch nicht weg."

Es ist Zeit für Kampfansagen im Wettlauf um die begehrten Bundesliga-Tickets - und zwar aus gutem Grund. Die Chance, den großen HSV zu stürzen, scheint greifbarer als je zuvor in dieser Saison.

Der VfL Bochum und Holstein Kiel liegen vor dem Start ins letzte Saisondrittel mit 42 Zählern gleichauf mit dem einstigen Schwergewicht. Noch nie waren in der 2. Liga gleich drei Teams zu diesem Saisonzeitpunkt an der Spitze punktgleich.

VfL Bochum der Überraschungsgast in der Spitzengruppe

Und mit drei und sechs Punkten Rückstand lauern auch noch die SpVgg Greuther Fürth und der Karlsruher SC im Windschatten. Patzer sind da nicht erlaubt - und schon gar nicht gegen vermeintliche Außenseiter.

Für Bochum sind Siege am Freitag bei Erzgebirge Aue und anschließend gegen das Schlusslicht Würzburger Kickers fast schon Pflicht, denn dann warten nacheinander die Schlüsselspiele gegen Fürth und Hamburg.

"Aue wird schwer genug, da denken wir noch nicht an andere Spiele", warnte Trainer Thomas Reis vor Leichtsinn: "Es gibt keine Testläufe in dieser Liga. Fakt ist, jedes Spiel ist wichtig."

Ganz oben ist der VfL ohnehin der Überraschungsgast. "Wir haben Abstiegskampf erlebt", sagte Riemann mit Blick auf die schwache vergangene Saison. Dadurch sei das personell kaum veränderte Team "zusammengerückt".

HSV will neuerlichen Einbruch im Aufstiegskampf unbedingt verhindern

Das muss auch beim HSV passieren, denn schließlich soll ein Déjà-vu mit einem späten Einbruch im Aufstiegskampf wie in den letzten zwei Jahren unbedingt vermieden werden. "Wir spielen guten Fußball und schießen viele Tore. Ich sehe keinen Grund, warum das plötzlich aufhören sollte", gibt sich Sportdirektor Michael Mutzel vor dem Gastspiel in Würzburg gelassen.

Doch, ergänzt Jonas Boldt, ein Selbstläufer werde der Aufstieg nicht. "Wir müssen uns vor jedem Spiel darüber klar sein, dass diese 2. Liga wahrscheinlich die ausgeglichenste Liga in ganz Europa ist", betonte der Sportvorstand. Und so lässt die jüngste hanseatische Schwächephase mit nur einem Sieg aus vier Spielen die stabil punktenden Außenseiter natürlich hoffen.

Auch die Kieler Störche glauben vor ihrem Spitzenspiel in Fürth an ihre Chance. Angesichts der Ausgangslage müsse man "ganz klar davon reden, am Ende unter die Top 3, am besten unter die Top 2 zu kommen", sagte Angreifer Janni Serra.

Um die beiden Aufstiegsplätze bahnt sich ein Hauen und Stechen bis zum letzten Spieltag an.