22.02.2021 14:21 Uhr

Hamann kritisiert den FC Bayern: "Viel Geld verbrannt"

Übt Kritik am FC Bayern: Dietmar Hamann (l.)
Übt Kritik am FC Bayern: Dietmar Hamann (l.)

Ex-Profi Dietmar Hamann hat die Ergebniskrise des FC Bayern analysiert und dabei insbesondere die Personalplanung des Rekordmeisters in den Blick genommen.

Der FC Bayern zahle mit seiner aktuellen Formschwäche "den Preis für die hohe Belastung der letzten Monate", sagte Hamann im "Bayerischen Rundfunk". Die Münchner hätten "ihren Willen verloren. Sie sind aktuell nicht in der Lage, 90 Minuten intensiven Fußball auf den Platz zu bringen", führte der 47-Jährige aus.

Hamann sieht vor allem die fehlende Breite im Kader des FC Bayern kritisch. "Der Trainer versucht mit dreizehn, vierzehn Spielern durchzukommen, das kann nicht funktionieren." Die Sommer-Neuzugänge wie Marc Roca oder Douglas Costa spielten unter Hansi Flick aktuell "keine Rolle". Dass diese Transfers Flick angeblich von Hasan Salihamidzic vorgesetzt wurden, sei "kein Zustand", so Hamann. "Hier müssen sich Sportvorstand und Trainer annähern und Kompetenzen und Entscheidungsrechte aufteilen."

Trotz seiner großen Erfolge der letzten Monaten mit dem Gewinn unter anderem von Meistertitel, DFB-Pokal, Champions League und Weltpokal habe der FC Bayern auch "viel Geld verbrannt", monierte Hamann.

FC Bayern nicht so dominant? Dietmar Hamann prophezeit Spannung

Der heutige TV-Experte rechnet angesichts der Münchner Schwächephase mit viel Spannung im diesjährigen Titelrennen der Bundesliga. "Wir können uns wohl das erste Mal seit Jahren auf eine Meisterschaft freuen, die erst am letzten Spieltag entschieden wird", sagte Hamann.

Großes Lob kassierten zwei Verfolger des FC Bayern: Der Tabellenvierte Eintracht Frankfurt sei die "derzeit beste Mannschaft der Liga", stellte Hamann fest. Auch RB Leipzig, als Zweiter nur noch zwei Punkte hinter den Münchnern notiert, zeige "Konstanz und Leistung".

Ein großes grundsätzliches Problem im Profi-Fußball ist für Hamann die Höhe der Gehälter. Diese seien "explodiert" sowie "nicht mehr nachvollziehbar" und könnten damit zur Entfremdung der Fans führen, warnte der frühere England-Legionär.