24.02.2021 09:27 Uhr

"Super-GAU" droht: Lautern erneut mit Finanzproblemen

In der 3. Liga droht dem 1. FC Kaiserslautern der Abstieg
In der 3. Liga droht dem 1. FC Kaiserslautern der Abstieg

Dem 1. FC Kaiserslautern droht nicht nur der sportliche Abstieg aus der 3. Liga. Auch finanziell sieht es offenbar einmal mehr äußerst düster aus beim viermaligen deutschen Meister.

2012 stieg der 1. FC Kaiserslautern letztmals aus der Fußball-Bundesliga ab. Seitdem geht es quasi stetig bergab bei den Pfälzern. Der einst so glorreiche Traditionsverein wird immer mehr zum Chaos-Klub.

In der laufenden Saison enttäuscht die aktuelle Lauterer Mannschaft auf dem Platz wieder einmal auf ganzer Linie. Nur vier Siege und 25 Punkte aus 25 Saisonspielen bedeuten Rang 15 in der 3. Liga. Alle hinter dem FCK platzierten Teams haben aber aufgrund der Spielplan-Verwerfungen infolge der Corona-Krise noch Spiele in der Hinterhand.

Neben dem sportlichen Abstieg ist auch die Finanzlage in Kaiserslautern weiter besorgniserregend. "Sport Bild" berichtet unter Berufung auf vereinsinterne Dokumente, dass dem Klub aufgrund der anhaltenden Geisterspiele bis Saisonende rund eine Million Euro aus Zuschauereinnahmen fehlen werden.

Gleichzeitig unterhalten die Lauterer einen der teuersten Kader der 3. Liga. Der in den Dokumenten ausgewiesene Profi-Etat von 6,2 Millionen Euro liege zwar laut Geschäftsführer Soeren Oliver Voigt tatsächlich um rund eine Million Euro niedriger. Durchschnittlich geben die Drittligisten aber nur zwischen 3,5 und 4 Millionen Euro für ihre Teams aus.

1. FC Kaiserslautern droht der "Super-Gau"

Dass Lautern zuletzt in Sachen Profi-Gehälter "mit Geld um sich warf", habe in der Branche für Verwunderung gesorgt, heißt es. Das Durchschnittssalär im FCK-Kader liege bei satten 9782 Euro pro Monat. Zudem würden nach der Kalkulation rund 395.800 Euro an Berater gezahlt - ebenfalls ein ausgesprochen hoher Betrag.

Bitter aus Sicht des FCK: Der Stammverein hat inzwischen Schulden von über fünf Millionen Euro angehäuft - und ist nur noch durch den Verkauf von Anteilen an der ausgegliederten Profi-GmbH überlebensfähig.

Ein möglicher Sturz in die Regionalliga wäre vor diesem Hintergrund "ein Super-GAU", erklärte Markus Merk, Ex-Schiedsrichter und inzwischen Aufsichtsrat sowie Sprecher des Beirats beim FCK, gegenüber "Sport Bild".

Denn in der vierten Liga würde erstens eine Million Euro aus dem Topf der zentralen Drittliga-Vermarktung für TV-Übertragungen und das Sponsoring auf den Trikotärmeln wegfallen. Und zweitens wäre Lautern dann noch einmal deutlich unattraktiver für Investoren.