26.02.2021 07:22 Uhr

Hoffenheim blamiert sich gegen Molde - BVB-Star begeistert

Alles Gerangel half nichts: Die TSG mit Sebastian Rudy (r.) schied aus der Europa League aus
Alles Gerangel half nichts: Die TSG mit Sebastian Rudy (r.) schied aus der Europa League aus

Fußball-Bundesligist TSG Hoffenheim hat sich in der Europa League bis auf die Knochen blamiert und ist gegen die Norweger von Molde FK ausgeschieden. Ein BVB-Star zeigte sich begeistert.

Nichts wie weg vom Ort der Blamage: Binnen weniger Sekunden waren alle Profis der TSG Hoffenheim nach dem peinlichen Europa-League-Aus mit hängenden Köpfen in die Kabine verschwunden. Nur der bediente Trainer Sebastian Hoeneß verharrte noch eine Zeit lang in Schockstarre auf der Bank.

Der Coach konnte nicht fassen, dass der Fußball-Bundesligist den erstmaligen Einzug in ein Europacup-Achtelfinale verpasst hatte. Die maßlos enttäuschenden Kraichgauer unterlagen im Zwischenrunden-Rückspiel 0:2 (0:1) gegen den viermaligen norwegischen Meister Molde FK.

"Irgendwie sollte es nicht sein. Es ist Wahnsinn, dass man nach den beiden Spielen nicht weiterkommt", sagte TSG-Kapitän Oliver Baumann bei "DAZN": "In der zweiten Halbzeit war es ein Tick zu wenig. Wenn man es am Ende sieht, ist das Aus doch verdient."

Torjäger Erling Haaland von Hoffenheims Liga-Konkurrent Borussia Dortmund grautlierte seinem Ex-Klub. "Herzlichen Glückwünsch, das war beeindruckend", schrieb der Norweger bei Twitter.

Eirik Ulland Andersen (20. und 90.+4) traf zweimal für den krassen Außenseiter Molde. Nach dem 3:3 (3:1) im Hinspiel galten die nach wie vor personell gebeutelten Hoffenheimer trotz des Ausfalls von zehn Profis als klare Favoriten auf den Einzug in die nächste Runde. Nun jedoch geht die Auslosung am Freitag ohne die TSG über die Bühne.

"Ein Weiterkommen wäre für uns als Klub, für uns als Team und für mich persönlich ein großer Erfolg", hatte Hoffenheims Trainer Sebastian Hoeneß vor der Partie gesagt: "Dann hätten wir etwas Historisches geschafft."

Beim Geisterspiel in Sinsheim waren die Gastgeber zu Beginn deutlich überlegen. Die Hoffenheimer, die mit fünf Siegen aus sechs Partien, 16 Punkten und 17:2 Toren die zweitbeste Gruppenphase eines Bundesligisten hatten, schnürten die Norweger in deren Hälfte ein. Florian Grillitsch vergab die erste Möglichkeit (5.).

Hoffenheim scheitert an schlechter Chancenverwertung

Kurz darauf hatte Bayern-Leihgabe Chris Richards die Führung auf dem Kopf. Der Verteidiger konnte aber ebenso wenig vollstrecken wie Munas Dabbur Sekunden später (beides 15.). Die mangelhafte Chancenverwertung wurde umgehend bestraft. Ulland Andersen traf beim ersten gefährlichen Vorstoß der Gäste.

Der Rückstand verunsicherte die Hoffenheimer, die für mehrere Minuten komplett ihre Linie verloren. Dabbur hätte für Beruhigung sorgen können, der Israeli scheiterte aber per Kopf am starken Molde-Torwart Andreas Linde (29.). Bis zur Pause fiel den Kraichgauern nicht mehr viel ein, um das Abwehrbollwerk der Norweger zu überwinden.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs war es erneut Dabbur, der an Linde scheiterte (48.). Kurz darauf brachte Hoeneß seinen zuletzt angeschlagenen Star Andrej Kramaric (56.). Der kroatische Vizeweltmeister sollte die Wende bringen.

Kramaric belebte zwar das statische Offensivspiel, ein Treffer gelang den Hoffenheimern aber auch nach über einer Stunde nicht. Den Gastgebern fehlten im Angriff vor allem Ideen und Tempo. Nach 65 Minuten agierte die Hoeneß-Elf zunehmend nervös und kopflos. Kramaric verzog in der 72. Minute einen Schuss aus der Distanz nur knapp.