07.03.2021 14:57 Uhr

Bayern-Bonus? Hoeneß kontert emotionalen Reus

Marco Reus haderte nach der BVB-Niederlage gegen den FC Bayern
Marco Reus haderte nach der BVB-Niederlage gegen den FC Bayern

Der FC Bayern konnte Borussia Dortmund im Bundesliga-Spitzenspiel durch zwei späte Tore mit 4:2 bezwingen. Dabei sorgte besonders die Szene vor dem Münchner Führungstreffer zum 3:2 für Diskussionen. Marco Reus witterte nach der Partie einen Bayern-Bonus. Doch der BVB-Kapitän erhält Gegenwind.

Der Sieg des FC Bayern führte nach Schlusspfiff zu einer hitzigen Debatte. Auslöser war ein Zweikampf zwischen Leroy Sané und Emre Can, bei dem der Flügelspieler dem BVB-Profi körperbetont den Ball abluchste.

In der Folge kombinierte sich der deutsche Rekordmeister über mehrere Stationen zum entscheidenden 3:2 durch Leon Goretzka.

"Für mich hat der Schiri da keine Eier gehabt, da zu pfeifen", polterte Dortmunds aufgebrachter Spielführer nach der Niederlage gegen den FC Bayern im "ZDF". "Wenn das bei Bayern gewesen wäre, hätte der Schiedsrichter hundertprozentig gepfiffen", mutmaßte der 31-Jährige bei "Sky".

Aus der Sicht des langjährigen Bundesliga-Managers Dieter Hoeneß liegt Reus mit seiner Einschätzung jedoch falsch. "Das ist nicht spielentscheidend", sagte der 68-Jährige bei "Sport1": "Dortmund ist nachher noch zwei, drei Mal am Ball."

FC Bayern mit Bonus? Experten widersprechen

Zwar hätten die Schiedsrichter einen "gewissen Respekt" vor dem FC Bayern, einen Bonus im "klassischen Sinn" würde es aber nicht geben, versicherte Hoeneß. "Bayern wollte den Sieg einfach mehr als Dortmund", analysierte der Vize-Weltmeister von 1986.

Fußballlehrer André Schubert unterstützte Hoeneß' Argumentation. "Das ist eine 50:50-Sache", sagte der ehemalige Gladbach-Coach zum Zweikampf zwischen Sané und Can: "Das Tor fällt 30 Sekunden später, fünf Sekunden nach der Szene steht Can schon wieder in der Abwehr, für ihn ist die Szene erledigt."

Für Reus' "Bonus-Vorwurf" hatte Schubert eine simple Erklärung: "Die Bayern haben deutlich mehr den Ball und werden viel häufiger gefoult. Deshalb haben die Gegner irgendwann die Wahrnehmung, dass sie alles gegen sich gepfiffen kriegen."