10.03.2021 20:49 Uhr

Ex-BVB-Ass als "griechischer Messi" - HSV-Flop debütiert

Vangelis Pavlidis spielte einst für den BVB II
Vangelis Pavlidis spielte einst für den BVB II

Viele bekannte Gesichter aus der Bundesliga spielen inzwischen weitgehend unbeachtet von den deutschen Medien im Ausland. Heute im sport.de-Rampenlicht: ein Lichtblick für einen HSV-Flop, das Ende der "Hölle" für einen ehemaligen Profi des 1. FSV Mainz 05 und ein Ex-Leihspieler des BVB im Aufwind.

Bei der U21-EM 2017 ging der Stern von Julian Pollersbeck auf. Beim Triumphzug der deutschen Junioren-Nationalmannschaft spielte der Keeper groß auf. Es folgte ein Wechsel für 3,5 Millionen Euro vom 1. FC Kaiserslautern zum Hamburger SV. Nicht wenige Experten - darunter Torwart-Legende Gerry Ehrmann - trauten dem jungen Schlussmann eine große Karriere zu.

Doch in seiner Zeit bei den Rothosen erlebte Pollersbeck ein echtes Wechselbad der Gefühle. Stammtorwart war der heute 26-Jährige nur in der Saison 2018/2019. Ex-Coach Dieter Hecking degradierte ihn danach ins dritte Glied, erst kurz vor Saisonende wurde er wieder zur Nummer eins befördert.

Mit dem nächsten Trainerwechsel zu Daniel Thioune wurde er wieder aufs Abstellgleis geschoben und sogar als "HSV-müde" bezeichnet. Das Auf und Ab bei den Hamburgern endete mit dem doch überraschenden Wechsel zum Champions-League-Halbfinalisten Olympique Lyon im vergangenen Sommer.

Doch in der französischen Stadt des Lichts läuft es für Pollersbeck auch nicht rund. Bis Anfang März musste der einstige U21-Europameister auf sein Debüt warten. Im Sechszehntelfinale des Coupe de France durfte der Keeper dann zum ersten Mal ran. Beim 5:2-Sieg gegen Zweitligist FC Sochaux musste Pollersbeck zwar zwei Mal hinter sich greifen, zeigte aber dennoch eine souveräne Leistung.

Auch wenn er sich in Zukunft wohl wieder hinter Stammtorwart Anthony Lopes einreihen muss, war Pollersbecks Debüt dennoch ein kleiner Lichtblick, wie er gegenüber der "MOPO" betonte: "Ich bin glücklich, dass der Wechsel geklappt hat und fühle mich wohl."

Ein steiniger Weg raus aus der "Hölle"

Deutlich mehr als nur einen Lichtblick erlebte Leon Balogun mit den Glasgow Rangers. Die "Teddy Bears" beendeten durch den 3:0-Sieg gegen St. Mirren die Serie von Erzrivale Celtic und wurden erstmals seit 2011 schottischer Meister.

"Dieser Klub war in der Hölle - jetzt ist er zurück", sagte Teammanager Steven Gerrard: "Und wir wollen noch mehr, ich bin immer noch hungrig." Am steinigen Weg raus aus der "Hölle" hatte auch Balogun entscheidenden Anteil.

In dieser Saison stand der Innenverteidiger 18 Mal auf dem Platz, davon 14 Mal von Beginn an. Dabei überzeugte der 32-Jährige nicht nur als sicherer und erfahrener Abwehrspieler, sondern sorgte mit zwei Assists auch offensiv für Gefahr.

In Deutschland lief Balogun unter anderem für Hannover 96, Werder Bremen, Fortuna Düsseldorf, SV Darmstadt 98 und zuletzt den 1. FSV Mainz 05 auf. 2018 schloss sich der Nigerianer ablösefrei Brighton & Hove Albion an. Im letzten Sommer folgte der Wechsel zu den Rangers. 

"Ich freue mich über die Unterschrift von Leon", sagte Coach Gerrard: "Er ist ein erfahrener Innenverteidiger, der unserem Kader Stärke und Tiefe verleihen wird. Seine Erfahrung in der Premier League stärkt unseren Kader und wird zur Entwicklung unserer jungen Verteidiger beitragen." Er sollte Recht behalten.

"Griechischer Messi" knipst für Willem II

Grund zum Jubeln hatte zuletzt auch Vangelis Pavlidis von Willem II. Der 22 Jahre alte Stürmer stammt aus der Jugendabteilung des VfL Bochum. Bei dem derzeitigen Tabellenführer der 2. Bundesliga konnte sich der Grieche aber nie durchsetzen.

In der Saison 2018/2019 wurde Pavlidis schließlich zur Reservemannschaft von Borussia Dortmund verliehen. In der Regionalliga West erzielte er damals fünf Treffer in 17 Spielen, woraufhin die Zusammenarbeit verlängert wurde.

Im Januar 2019 wurde der Leihvertrag jedoch vorzeitig aufgelöst und Pavlidis in die Niederlande verliehen, wo er kurze Zeit später nicht nur fest unter Vertrag genommen wurde, sondern auch zum Nationalspieler reifte. In bislang 73 Pflichtspielen für Willem II netzte er 29 Mal ein, hinzu kommen 13 Vorlagen.

Erst am vergangenen Wochenende rettete Pavlidis, der in seiner Heimat schon als "griechischer Messi" betitelt wurde, seinen Klub mit einem Treffer in der 81. Minute vor einer Niederlage gegen Twente Enschede (1:1). Es war sein achter Treffer in der laufenden Eredivisie-Saison.

Lissy Beckonert