03.04.2021 08:43 Uhr

Babbel: BVB-Stars droht "Schlag ins Gesicht"

Sieht den BVB
Sieht den BVB "extrem unter Druck": Markus Babbel

Der frühere Bundesliga-Profi Markus Babbel sieht Borussia Dortmund vor dem Champions-League-"Endspiel" am Samstag gegen Eintracht Frankfurt "extrem unter Druck".

"Ich bin gespannt, wie sie mit der Situation umgehen. In der Vergangenheit haben sie sich schwer getan, wenn sie unter Druck standen und haben dann nicht so performen können, wie man es eigentlich von dem Kader erwarten könnte. Es wird eine schwierige und komplizierte Aufgabe", sagte der langjährige Defensivspieler des FC Bayern bei "ran.de".

Babbel ergänzte: "Es war normal, dass Dortmund immer mindestens Vierter wurde. Aber wenn du schwächelst, stehen andere Vereine direkt parat. Vor der Saison dachte man, sie könnten die Bayern angreifen. Und jetzt sind sie in einer Situation, in die sie eigentlich gar nicht kommen wollten."

Der BVB hat als Tabellenfünfter vor dem direkten Duell bereits vier Punkte Rückstand auf den Vierten Frankfurt. Verlieren die Schwarz-Gelben, dürfte der Königsklasse-Zug abgefahren sein. "Für die Spieler ist das ein Schlag ins Gesicht, wenn du gewohnt bist, Champions League zu spielen und dich auf einmal mit der Europa League anfreunden musst. Das ist nicht einfach", sagte Babbel.

BVB-Abgang von Erling Haaland? "Wenn jemand mit 180 Millionen Euro ankommt ..."

Einen möglichen Abgang von Superstar Erling Haaland schließt Babbel nicht aus. Der Norweger habe zwar noch einen langfristigen Vertrag und der BVB deswegen "das Heft des Handelns in der Hand". Aber, so Babbel: "Natürlich wird er definitiv nicht begeistert sein, weil er erwartet hat, mit Dortmund in der Champions League zu spielen, das ist sein Anspruch. Und wenn jemand mit 180 Millionen Euro ankommt, wird Dortmund darüber nachdenken müssen, ihn zu verkaufen."

Der Europameister von 1996 äußerte sich auch zu den Gerüchten um einen Wechsel von Torhüter Alexander Nübel vom FC Bayern zum BVB. "Aus Alexander Nübels Sicht kann ich mir den Transfer definitiv vorstellen", sagte der 48-Jährige. "Noch ein Jahr ohne Spielpraxis, dann wird es schwer mit seiner Karriere. Wenn er die Chance in Dortmund bekommen sollte, muss er das wagen."

Nübel war 2020 vom FC Schalke 04 nach München gewechselt, dort bislang aber als Ersatzmann für Manuel Neuer kaum zu Einsätzen gekommen.

Markus Babbel: "Leute satt von Jogi Löw"

Im Hinblick auf die aktuelle Situation der deutschen Nationalmannschaft äußerte Babbel Zweifel an Bundestrainer Joachim Löw. "Man hat so ein bisschen das Gefühl, dass seine Magie abhanden gekommen ist. Es steht ein wichtiges Turnier an. Und wenn man dann das Gefühl hat, dass man nicht Nordmazedonien schlagen kann, wie soll man dann Frankreich oder Portugal schlagen?"

Es werde noch "eine heiße Phase" bis zum EM-Start, vermutet der Europameister von 1996. "Man muss drüber nachdenken, ob ein Trainerwechsel vor dem Start noch Sinn macht. Man hat das Gefühl, dass die Leute satt sind von Jogi Löw."

Nach dem peinlichen 1:2 gegen den Außenseiter Nordmazedonien am Mittwoch in der WM-Qualifikation hat die Diskussion um Löw mit Blick auf die EM im Sommer wieder Fahrt aufgenommen. Der 61-Jährige hat bereits seinen Abschied nach Ende des Kontinental-Turniers angekündigt. Ein Nachfolger steht noch nicht fest.