Wenige Wochen vor der Fußball-Europameisterschaft ist die Nachfolge von Bundestrainer Joachim Löw noch immer ungeklärt. Mit einer baldigen Entscheidung des DFB wird offenbar nicht zu rechnen sein.

Wie "Bild am Sonntag" berichtet, wird der DFB die Neubesetzung des Bundestrainer-Postens erst nach der EM-Endrunde bekanntgeben. Bis dahin stünden Gespräche mit den verbliebenen Kandidaten an, heißt es.

Eine Tendenz ist bei den Entscheidungsträgern rund um DFB-Direktor Oliver Bierhoff allerdings zu erkennen. So sei dem Blatt zufolge eine interne Lösung wahrscheinlich. Die besten Karten hätten demnach derzeit U21-Nationaltrainer Stefan Kuntz sowie Löws Assistent Marcus Sorg.

Löw selbst war einst vom Assistenten zum Bundestrainer aufgestiegen, als die Zusammenarbeit mit Jürgen Klinsmann nach der WM 2006 endete.

Der ebenfalls als Nachfolger des Weltmeister-Coaches von 2014 gehandelte Ralf Rangnick, der sich zuletzt gegen eine Beschäftigung als Sportvorstand beim FC Schalke 04 entschied und Interesse an der Aufgabe als Bundestrainer zeigte, soll hingegen nur geringe Chancen auf eine Anstellung beim DFB haben. Bierhoff werde sich dennoch demnächst mit Rangnick treffen und Gespräche führen, heißt es. Das Treffen soll auf Mallorca stattfinden.

Vorzeitige Aus für Joachim Löw kein Thema

Pech für den DFB: Bei den vermeintlichen Wunschlösungen Jürgen Klopp und Hansi Flick stehen die Chancen auf eine Verpflichtung gleich Null.

Klopp hatte dem DFB unmittelbar nach Löws Rücktrittsentscheidung abgesagt und auf seinen bis 2024 laufenden Vertrag beim FC Liverpool verwiesen.

Flick wich der Frage nach einem möglichen Wechsel zwar mehrfach öffentlich aus. Der FC Bayern erteilte dem Erfolgstrainer allerdings ein Wechselverbot. Zudem hatte der DFB erklärt, keinen Trainer zu kontaktieren, der aktuell bei einem Verein unter Vertrag steht.

Klar ist offenbar, dass Löws Ära beim DFB erst nach der EM endet. Ein vorzeitiges Aus beziehungsweise einen vorgezogenen Rücktritt werde es laut "Bild" nicht geben - trotz der blamablen Vorstellung der deutschen Mannschaft beim 1:2 in der WM-Qualifikation gegen Nordmazedonien. Unter anderem hatte danach der langjährige Bundesliga-Trainer Felix Magath eine rasche Ablösung des Bundestrainer gefordert.