05.04.2021 12:50 Uhr

"Maßlos ärgerlich": HSV fürchtet bitteres "Triple"

Bitteres Triple für den HSV in der 2. Bundesliga?
Bitteres Triple für den HSV in der 2. Bundesliga?

Nur ein 3:3-Unentschieden nach einer 3:0-Führung im Nordderby bei Hannover 96: Beim Hamburger SV geht die Angst vor dem Triple um - in Sachen Nichtaufstieg.

Das typisch norddeutsche Schietwetter passte zur miesen Stimmung beim Hamburger SV, von Feiertagslaune keine Spur.

Wie ein begossener Pudel stand Trainer Daniel Thioune am Ostermontag im nebligen und verregneten Volkspark und verfolgte fast stoisch das Training der Reservisten.

Aber das peinliche 3:3 (2:0)-Unentschieden bei Hannover 96 nach einer 3:0-Führung könnte mehr als äußere Spuren bei den Hanseaten hinterlassen.

Natürlich ist rein tabellarisch für den weiterhin zweitplatzierten HSV nichts verloren, dennoch: Die Angst vor dem Nichtaufstiegs-Triple, dem dritten vergeblichen Anlauf auf die Bundesliga-Rückkehr, ist wieder ganz real in der Hansestadt angekommen.

"Gefühlte Niederlage" für den HSV "maßlos ärgerlich"

"Gefühlte Niederlage", "verdammt viel falsch gemacht", "maßlos ärgerlich und völlig überflüssig" - erstmals seit seinem Amtsantritt im vergangenen Sommer wählte Thioune in der Öffentlichkeit derart scharfe Kritik.

Denn der Coach will es partout besser machen als seine Kollegen Christian Titz, Hannes Wolf und Dieter Hecking, die an den "Unaufsteigbaren" scheiterten.

Immerhin: An Selbstkritik ließen es die HSV-Profis nicht fehlen. "Wir hätten es viel souveräner mit mehr Körperlichkeit und Ballbesitz runterspielen müssen, das haben wir nicht geschafft", klagte Routinier Aaron Hunt, dessen drei Tore binnen 36 Minuten nicht zum Sieg reichten. Gegen einen Gegner, der aus einer vierwöchigen Spielpause kam.

Torhüter Sven Ulreich sprach den besonders wunden Punkt an: "Wenn dir einmal so etwas passiert, dann darf es eigentlich kein zweites Mal passieren. Und exakt das haben wir jetzt erlebt."

HSV-Versager sind Wiederholungstäter

Ganz genau, die Rothosen sind nämlich Wiederholungstäter. Beim 1. FC Heidenheim verlor man nach einer 2:0-Führung in der Schlussminute noch mit 2:3, bei Erzgebirge Aue (3:3) reichte ein 3:1-Vorsprung nicht zum Sieg.

Und das Stadtderby beim FC St. Pauli endete mit einer 0:1-Niederlage - durch ein Gegentor in der 88. Minute.

Daher fehlen den Norddeutschen allein aus diesen drei Begegnungen sechs Punkte. Der VfL Bochum marschiert mit 54 Zählern voran, der HSV und die SpVgg Greuther Fürth (jeweils 50) folgen.

Mit 46 Punkten folgt Holstein Kiel, der Pokal-Halbfinalist hat aber noch zwei Nachholspiele in der Hinterhand.