11.04.2021 08:12 Uhr

Union-Chef fordert Löw- und Bierhoff-Rücktritt

Zeichnet kein gutes Bild vom DFB: Union-Präsident Dirk Zingler
Zeichnet kein gutes Bild vom DFB: Union-Präsident Dirk Zingler

Dirk Zingler, Präsident von Bundesligist 1. FC Union, hat den Deutschen Fußball-Bund scharf kritisiert und spricht sich für einen Rücktritt von Oliver Bierhoff und Joachim Löw vor der EM aus.

"Es ist aus meiner Sicht ein katastrophales, peinliches Bild. Der DFB ist an der Spitze hoffnungslos zerstritten und dadurch führungslos", sagte der Vereinschef der Berliner der "Bild am Sonntag."

Die Nationalmannschaft stehe beispielhaft für die Probleme des Verbands. "Ich glaube, es braucht einen kompletten personellen Neuanfang, um wirkliche Veränderungen in Gang setzen zu können", sagte Zingler. "Deshalb gehöre ich auch zu der großen Gruppe von Fußballfans in Deutschland, die es richtig finden würden, wenn Oliver Bierhoff und Jogi Löw noch vor der EM diesen Neuanfang ermöglichen würden. Das würde ihre unumstrittenen Verdienste der letzten Jahre nicht schmälern, sondern einen weiteren hinzufügen."

Nach der 1:2-Niederlage gegen Nordmazedonien in der WM-Qualifikation hatte Löw zuletzt persönliche Konsequenzen vor seinem angekündigten Rückzug als Bundestrainer im Anschluss an die EM ausgeschlossen.

Mit Blick auf die bevorstehende Reform der Champions League forderte Union-Präsident Zingler die deutschen Vertreter in der Exekutive der Europäischen Fußball-Union UEFA und der Europäischen Clubvereinigung ECA zu einer ablehnenden Haltung auf. Diese müssten "mutig sein und klare Kante zeigen. Selbst wenn man weiß, dass man dieses oder jenes nicht mehr verhindern kann, aber zumindest kann man mit einer deutlichen Positionierung den Fans hierzulande zeigen, dass man sie hört und sie achtet", sagte der Vereinschef der Berliner.

Die UEFA will am 19. April über die Reform des Europapokals entscheiden. Dabei geht es unter anderem darum, in welchem Format die Champions League ab 2024 ausgetragen wird. Auf dem Tisch liegt der Vorschlag, dass 36 statt bislang 32 Teams teilnehmen sollen. Die Zahl der Partien pro Saison würde deutlich ansteigen.