16.04.2021 13:36 Uhr

Rangnick und Eintracht Frankfurt: Darum wird es nichts

Ralf Rangnick wird nicht bei Eintracht Frankfurt anheuern
Ralf Rangnick wird nicht bei Eintracht Frankfurt anheuern

Nach seiner Absage beim FC Schalke 04 wird Ralf Rangnick auch bei Eintracht Frankfurt wohl weder Trainer noch Sportvorstand. Nun sind mehrere Details zu den gescheiterten Gesprächen öffentlich geworden.

Beim FC Schalke 04 als Sportvorstand zuletzt heiß begehrt, beim DFB weiterhin als Bundestrainer-Kandidat gehandelt und aktuell beratend für den russischen Erstligisten Lokomotive Moskau tätig: Ralf Rangnick ist derzeit ganz dick im Geschäft.

Eine weitere berufliche Chance hätte sich für den ehemaligen Sportdirektor und Trainer von RB Leipzig bei Eintracht Frankfurt auftun können. 

Wie "Sky" am Montag vermeldete, hätten die Hessen gerne auf den Abgang von Chefcoach Adi Hütter (zu Borussia Mönchengladbach) mit einer Verpflichtung Rangnicks reagiert.

Zunächst hieß es, dass Rangnick die vakanten Posten des Trainers und des Sportvorstands in Personalunion ausfüllen könnte. Diese Option ist nach Informationen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" aber ausgeschlossen. Nun haben "Sky", "Bild" und die "dpa" erfahren, dass Rangnick auch nicht Trainer wird.

Rangnick fordert bessere finanzielle Ausstattung

Rangnick hatte sich mit Aufsichtsrats-Chef Philipp Holzer sowie dem weiteren Aufsichtsrat Stephen Orenstein bereits am Vortag in Frankfurt getroffen. Das Gespräch war als Kennenlernen deklariert worden.

Ein weiteres informelles Gespräch zwischen Holzer und Rangnick habe demnach ergeben, dass es derzeit keine Zusammenarbeit geben wird.

Nach "dpa"-Informationen wurde Rangnick mit der Begründung abgesagt, dass Informationen über das geheime Treffen nach außen gedrungen seien.

Allerdings kam der Klub einer Absage durch Rangnick damit wohl nur zuvor. Bei dem Treffen wurde über die sportlichen Ambitionen der Eintracht sowie über den Kader für die kommende Saison gesprochen. Bereits da kristallisierte sich laut "dpa" heraus, dass beide Seiten wohl nicht zueinander finden werden. 

Laut "Bild" forderte Rangnick zudem für den Kader der kommenden Saison, in der die Hessen höchstwahrscheinlich in der Champions League spielen werden, eine deutlich höhere finanzielle Ausstattung. Diesen Wunsch konnten die Hessen offenbar nicht erfüllen. Demnach kam es zwischen dem 62-Jährigen und den Frankfurtern erst gar nicht mehr zu Vertragsverhandlungen.

Holt Eintracht Frankfurt Lazios Sportdirektor Igli Tare?

Nach Informationen der "FAZ" soll noch im April ein anderer Nachfolger von Fredi Bobic, den es nach seiner Vertragsauflösung zu Hertha BSC zieht, vorgestellt werden. Konkrete Namen nannte das Blatt nicht.

Laut "Frankfurter Rundschau" könnte Igli Tare, der seit 2009 Sportdirektor bei Lazio Rom ist, den vakanten Posten übernehmen. Der 47 Jahre alte Albaner spielte einst selbst in Deutschland und lief für Fortuna Düsseldorf und den 1. FC Kaiserslautern auf.

Für einen Wechsel zeigte sich Tare zuletzt grundsätzlich offen. "Man soll nie nein sagen, wer weiß, wie sich das Leben entwickelt", sagte er im Februar bei "Sport1".

Geht es nach "Bild", zählen zwei weitere Namen zu den heißesten Kandidaten für die Besetzung des Postens als Sportvorstand bei Eintracht Frankfurt: Hendrik Almstadt, der beim AC Mailand als Assistent der Geschäftsführung arbeitet und die Fäden in Sachen Kaderplanung im Hintergrund zieht, sowie Leipzigs Sportdirektor Markus Krösche. 

Rangnick auch beim DFB und in Russland gehandelt

Rangnick war zuletzt auch als Trainer in Russland gehandelt worden, nachdem er beim Moskauer Derby zwischen Lokomotive und Spartak gesichtet worden war.

Wie ein Sprecher der "dpa" inzwischen bestätigte, erstellt der gebürtige Baden-Württemberger als Berater allerdings aktuell lediglich ein sportliches und strukturelles Konzept für Lok.

Beim DFB ist Rangnick weiter ein Kandidat für die Nachfolge von Bundestrainer Joachim Löw. Erste Gespräche mit Direktor Oliver Bierhoff sind angeblich für die kommenden Wochen geplant.