19.04.2021 08:49 Uhr

Flick sorgte offenbar mit Transfer-Alleingängen für Ärger

Hansi Flick soll mit Alleingängen für Ärger beim FC Bayern gesorgt haben
Hansi Flick soll mit Alleingängen für Ärger beim FC Bayern gesorgt haben

Das Beben um Hansi Flick wird wohl noch einige Wochen oder vielmehr sogar Monate nachhallen. Der Trainer des FC Bayern soll mit Transferalleingängen für Ärger gesorgt und außerdem von Verhandlungen mit Julian Nagelsmann Kenntnis haben.

Hansi Flick sorgte am Samstag mit seinem in der Öffentlichkeit formulierten Wechselwunsch für große Verwunderung in der obersten Etage des FC Bayern. Der Cheftrainer preschte vor, ohne dieses Statement mit den höchsten Verantwortlichen der Münchner abgesprochen zu haben.

Offenbar war es nicht Flicks einzige Alleingang. Laut "kicker" tätigte dieser bei seinen Wunschspielern eigenmächtige Anrufe. Um welche es sich dabei handelte, wird indes zwar nicht überliefert. Womöglich handelt es sich dabei aber um Spieler wie Sergino Dest, Kai Havertz, Callum Hudson-Odoi und Timo Werner, die Flick unbedingt in seinem Kader haben wollte.

Im Wintertrainingslager 2020 kam es erstmals zu Unstimmigkeiten. Damals forderte Flick zwei neue Spieler. Präsentiert wurde ihm lediglich Álvaro Odriozola, der schließlich nie eine Rolle spielen sollte. Im Sommer wechselte dann Thiago Alcántara gegen Flicks Willen zum FC Liverpool. Offiziell bekannt sind inzwischen auch die Abgänge von Jérôme Boateng und David Alaba, die Flick ebenfalls tunlichst vermeiden wollte.

Von den unüberbrückbaren Differenzen zwischen Flick und Sportvorstand Hasan Salihamidzic wussten die Bayern-Bosse spätestens seit Ende Februar. Im Rahmen des Achtelfinalhinspiels des Champions League bei Lazio Rom gab es ein persönliches Gespräch, dem auch Präsident Herbert Hainer sowie der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge beiwohnten. Laut "kicker" informierte Flick seine Vorgesetzten darüber, "dass Salihamidzic und er einfach nicht zusammenpassten".

Verhandelte der FC Bayern mit Julian Nagelsmann?

Weiter heißt es, dass Flick darüber Kenntnis habe, dass der FC Bayern mit Julian Nagelsmann bereits verhandelt haben soll. Der Trainer von Titelkonkurrent RB Leipzig dementierte einen Austausch stets. Zuletzt am Sonntag, als er sagte: "Es gibt und gab keine Gespräche und kein Angebot."

Wer ab der kommenden Saison neuer Trainer an der Säbener Straße wird, ist auch für den aktuellen Staff entscheidend. Hermann Gerland soll für sich überlegen, ob er seinen bis 2022 datierten Vertrag erfüllen möchte.

Miroslav Klose, dessen Arbeitspapier in wenigen Wochen endet, kritisierte seinen Arbeitgeber, mit dem es noch keine Verlängerungsgespräche gab, öffentlich. Bei Flicks zweitem Assistent, Danny Röhl (Vertrag bis 2023), läuft es ebenfalls auf einen Abschied hinaus.