19.04.2021 14:20 Uhr

Jesse Marsch zu Superliga: "Traurig"

Salzburgs Marsch steht Superliga ablehnend gegenüber
Salzburgs Marsch steht Superliga ablehnend gegenüber

Jesse Marsch, Trainer von Serienmeister Red Bull Salzburg, hat sich deutlich gegen die geplante Superliga ausgesprochen. "Wenn die Motivation im Sport nur über Geld ist, finde ich das schade. Das ist traurig für Sportler, für Fans, für alle. Ich glaube, dass viele dieser Vereine genug Geld haben", erklärte der US-Amerikaner am Montag bei einem Medientermin vor dem Spiel gegen WSG Tirol. Ins selbe Horn stieß Austria Wiens Coach Peter Stöger.

Der Wiener merkte an, dass ähnliche Konstrukte schon länger im Raum stehen. Sein Gefühl "aus dem Bauch heraus" würde aber kein gutes sein. "Allgemein ist alles bedenklich, was die Schere im sozialen und wirtschaftlichen Bereich weiter auseinandergehen lässt. In dem Bereich bewegt es sich meiner Einschätzung nach", sagte der ehemalige Köln- und Dortmund-Trainer am Montag.

Marsch würde am derzeitigen Prinzip der Champions League nichts ändern. "Die Gruppenphase der Champions League ist sehr spannend. Nicht einfach für die kleinen Vereine, aber sehr interessant für alle in Europa. Ich hoffe, dass die UEFA und alle die Situation jetzt schützen werden. Das aktuelle Champions-League-Format ist derzeit sehr, sehr stark und sehr gut für alle", meinte Marsch. Mit Salzburg nahm der 47-Jährige zuletzt selbst zweimal in der CL-Gruppenphase teil. Die Gegner Liverpool (2019/20) und Atletico Madrid (2020/21) gehören nun zu den Gründern der Superliga.

Marsch zog einen Vergleich zur Weltmeisterschaft. "Wenn wir sagen, dass die WM nur mit Argentinien, Brasilien, Frankreich, Spanien, Deutschland, Italien und England gespielt wird - das ist nicht so interessant für uns als Fans", sagte er. "Für mich ist David gegen Goliath immer ein Thema im europäischen Fußball." Offensivspieler Karim Adeyemi stimmte seinem Trainer zu. "Die Champions League ist für jeden ein Phänomen. Gerade für kleinere Clubs ist es eine Chance, gegen solche Vereine zu spielen. Es ist besser, mit der Champions League weiterzumachen", betonte der 19-Jährige.

apa