22.04.2021 11:40 Uhr

Abschied ohne Europacup? Rose bangt um sein Happy End

Marco Rose verlässt Gladbach im Sommer und wechselt zum BVB
Marco Rose verlässt Gladbach im Sommer und wechselt zum BVB

Für Trainer Marco Rose dürfte es kein Happy End beim Fußball-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach geben. Die Europacup-Teilnahme ist äußerst fraglich.

Marco Rose scheint selbst bereits zu ahnen, dass ihm ein versöhnliches Ende wohl verwehrt bleibt. "Wir sollten tunlichst an unserer Leistung arbeiten, damit wir die Chance am Leben erhalten", appellierte der scheidende Trainer von Borussia Mönchengladbach im Anschluss an das bittere 2:3 (2:0) bei der TSG Hoffenheim an seine Profis.

Dass der Coach seine Schützlinge im Kampf um die Teilnahme an der Europa League aber tatsächlich noch einmal aufrütteln kann, darf nach dem Auftritt in Sinsheim bezweifelt werden.

"Diesmal haben wir verdientermaßen keinen Boden in der Tabelle gut gemacht", gestand Rose, der ab der kommenden Bundesliga-Spielzeit den Ligarivalen Borussia Dortmund betreuen wird, unumwunden ein.

"Wir haben keine Zweikämpfe gewonnen, waren spielerisch schlecht"

Zuvor hatte seine lethargisch auftretende Mannschaft den sicher geglaubten Sieg und wichtige Punkte verschenkt. Trotz einer Zwei-Tore-Führung verlor der diesjährige Champions-League-Teilnehmer bei der zuletzt schwächelnden TSG und liegt vier Spieltage vor Saisonende vier Zähler hinter einem Europa-League-Rang.

Die Tore von Alassane Pléa (25.) und Valentino Lazaro (45.+1), die Gladbach trotz einer schwachen ersten Hälfte mehr oder weniger aus dem Nichts in Führung gebracht hatten, reichten nicht. Andrej Kramaric (48./65.) sowie Ihlas Bebou (60.) sorgten mit ihren Treffern für den verdienten Erfolg der Kraichgauer, die nach fünf Begegnungen ohne Sieg wieder einen Dreier einfahren konnten.

"Wir haben keine Zweikämpfe gewonnen, waren spielerisch schlecht und haben viele Bälle verloren. Dafür haben wir die Quittung bekommen", sagte Torwart Tobias Sippel, der als Vertreter des gesperrten Yann Sommer kein Blatt vor den Mund nahm: "Klar, wir gehen 2:0 in Führung. Aber da wusste schon niemand so richtig, wieso und weshalb. Der Trainer hat in der Pause gesagt, dass es eigentlich eine katastrophale Leistung war."

Gladbach muss wohl ohne Europacup-Millionen auskommen

Auch Außenverteidiger Stefan Lainer übte Selbstkritik. "Gewisse Tugenden und die letzten Prozentpunkte haben gefehlt", sagte der Österreicher. Deshalb rief Sippel seinen Teamkollegen noch einmal in Erinnerung, dass sie sich im "Endspurt der Liga" befinden: "Jeder kämpft um seine Punkte. Dafür haben wir auf jeden Fall nicht die richtige Einstellung gehabt."

Woher dieses Defizit kommt, ist für Dietmar Hamann klar. "Seit der Trainer den Abgang verkündet hat fehlt ihnen dieses letzte Bisschen, diese Gier, dieser Hunger", äußerte der Vizeweltmeister von 2002 bei "Sky": "Es sind jetzt elf Spiele, von denen sie drei gewonnen haben. Seitdem er bekannt gegeben hat, dass er geht, geht es bergab. Irgendwas ist ihnen verloren gegangen."

Was am Ende ganz konkret fehlen könnte, ist der Europacup - inklusive Millionen-Einnahmen. Für die Rückkehr an die richtig fetten Fleischtöpfe der Champions League soll dann der neue Trainer Adi Hütter sorgen.