27.04.2021 12:49 Uhr

Gündogan tritt gegen S04 nach - Streit mit Klopp beim BVB

Ilkay Gündogan erinnerte sich an seine Zeit beim FC Schalke 04 und beim BVB
Ilkay Gündogan erinnerte sich an seine Zeit beim FC Schalke 04 und beim BVB

Der deutsche Nationalspieler Ilkay Gündogan hat in einem Online-Beitrag für "The Player's Tribune" auf seine Anfangszeit als Fußballer zurückgeblickt. Der ehemalige BVB-Profi kritisierte diesbezüglich vor allem das Verhalten des FC Schalke 04, der eine wichtige Rolle in seiner Entwicklung spielte.

Gündogan, in Gelsenkirchen aufgewachsen, schaffte es als Achtjähriger in eine der Nachwuchsmannschaften der Königsblauen. "Ich hatte erreicht, wovon jedes Kind in Gelsenkirchen träumt: Ich hatte einen Platz in der Schalke-Akademie. Ich war so stolz. Allein das Emblem zu tragen, fühlte sich schon überragend an", schrieb der 30-Jährige.

Bei S04 durfte Gündogan zunächst eine Saison spielen, im Anschluss wurde dann über seine Zukunft in der "Knappenschmiede" entschieden. "Ich dachte: 'Großartig, für ein Jahr bin ich sicher dabei. Doch dann hatte ich Probleme mit meinem Knöchel und musste sechs Monate lang pausieren." Als die Saison dann zu Ende ging, wurde er aus dem Jugendkader gestrichen.

"Oder, wie ich es damals fühlte: Sie packten mich am Kragen und warfen mich vor die Tür. Es traf mich sehr hart. Erst viel später verstand ich es wirklich. Damals fühlte es sich so an, als wäre mein Traum und meine Karriere vorbei", so der Mittelfeld-Star von Manchester City.

Gündogan spielte fortan zunächst mit Freunden in einem kleineren lokalen Verein. Drei Jahre später klopfte Schalke 04 dann erneut an. Der "Schmerz" saß jedoch noch zu tief, sodass Gündogan absagte. "Schalke war der erste Klub, der mich zurückgewiesen hatte, und das tat sehr weh."

Gündogan beim BVB: "Bin ich überhaupt gut genug?"

Letztlich ging der mittlerweile 45-fache Nationalspieler zum VfL Bochum und schaffte über den 1. FC Nürnberg den Sprung ins Profigeschäft. 2012 wechselte er zu Borussia Dortmund, wo er unter Trainer Jürgen Klopp zu den besten deutschen Mittelfeldspielern reifte.

Zunächst hatte Ilkay Gündogan beim BVB allerdings enorme Startschwierigkeiten. "Nach drei Monaten stand ich nicht einmal im Spieltagskader." Gündogan berichtet zudem von großen Selbstzweifeln. "Bin ich überhaupt gut genug für diesen Klub?", habe er sich mehrmals gefragt. "Glücklicherweise war ich an Rückschläge schon gewöhnt. Ich wusste, ich musste einfach weiter an mir arbeiten."

Wenige Monate später spielte sich Gündogan schließlich im Kader der Borussia fest und gewann das Double aus Meisterschaft und DFB-Pokal.

Gündogan gerät mit Klopp aneinander

In der Folgesaison geriet der Mittelfeldspieler allerdings einmal mit seinem Trainer Jürgen Klopp aneinander. Gündogan verzichtete darauf, dem Teamarzt beim BVB vorab mitzuteilen, dass er einen leichten Schmerz verspürte und ließ sich erst, nur um sicher zu gehen, kurz vor dem Training behandeln. 

Der Arzt habe befunden, dass der Muskel etwas angespannt sei und schließlich Jürgen Klopp kontaktiert. "Er war gar nicht glücklich", erinnert sich Gündogan. Nachdem Gündogan erklärte, trainieren zu können, rastete Klopp aus. "Mach' doch, was willst!", schrie der BVB-Coach und schlug die Tür zu. 

Beim anschließenden Training ging Klopp erneut auf Gündogan zu. Doch anstelle eine weitere Standpauke zu geben, erklärte er: "Mein Freund, weißt du, warum ich gerade so sauer war? Ich mache mir Sorgen um dich. Ich will nicht, dass du dich verletzt." Klopp umarmte Gündogan und beendete somit die Angelegenheit. "Ich war schockiert. Wir hatten diesen Streit und nun redete er wie ein Vater zu mir." Dies habe sein Verhältnis zu Jürgen Klopp noch einmal gefestigt.