05.05.2021 13:28 Uhr

Ulreich kritisiert: Nübel-Dilemma war "absehbar"

HSV-Keeper Ulreich hat sich zur Torhüter-Situation bei seinem Ex-Klub FC Bayern zu Wort gemeldet
HSV-Keeper Ulreich hat sich zur Torhüter-Situation bei seinem Ex-Klub FC Bayern zu Wort gemeldet

HSV-Torwart Sven Ulreich hat am eigenen Leib erfahren, wie es ist, hinter Manuel Neuer die Nummer zwei beim FC Bayern zu sein. Dass Alexander Nübel vom FC Schalke 04 zu den Münchnern mit dem Vorhaben wechselte, viele Spiele beim Rekordmeister zu machen, kann der Routinier nicht nachvollziehen.

Alexander Nübel entschloss sich im Winter der Saison 2019/20 als damaliger Stammtorwart und Kapitän des FC Schalke 04, seinen auslaufenden Vertrag im Ruhrgebiet nicht zu verlängern und beim FC Bayern anzugreifen. In den Verhandlungen mit Münchens Sportvorstand Hasan Salihamidzic soll er sich Berichten zufolge gar Einsatzzeiten zugesichert haben, um mittelfristig Manuel Neuer ablösen zu können.

"Manuel Neuer ist ein Weltklasse-Torhüter, der immer den Drang hat, die Spiele zu machen - selbst wenn er jeden zweiten Tag spielen müsste", zitiert "Sport Bild" Sven Ulreich, der 2015 vom VfB Stuttgart auf die Ersatzbank des FC Bayern wechselte. Ulreich spricht aus Erfahrung, sagt selbst: "Davon war ich oft auch Leidtragender."

Ulreich: Wenige Einsatzzeiten waren "absehbar"

Der 32-Jährige sieht den Wechsel von Alexander Nübel zu seinem ehemaligen Arbeitgeber daher kritisch. "Es ist also absehbar gewesen, dass Alexander Nübel zu weniger Spielen kommen wird, wenn Manuel fit ist."

Spielerberater Stefan Backs hatte in den vergangenen Monaten mehrfach öffentlich hervorgehoben, dass sein Klient alles andere als zufrieden mit der bisherigen Ausbeute ist. Der 24-Jährige durfte bislang drei Pflichtspiele für den designierten Meister der Saison 20/21 absolvieren. Noch-Trainer Hansi Flick hatte sich davon allerdings nie beeinflussen lassen, stellte vielmehr auf einer Pressekonferenz, dass Nübel gewusst habe, "worauf er sich einlässt".

Nachdem Backs selbst Ende März bei "Sport1" eine mögliche Ausleihe als Ausweg skizziert hatte, mehrten sich zuletzt die Gerüchte über einen möglichen Abschied auf Zeit. So soll der 1. FC Union Berlin laut "Bild" an Alexander Nübel Interesse zeigen. Die Köpenicker wollten sich nicht zu den Spekulationen äußern, Backs verwies diese ins Reich der Fabeln. Somit bleibt die Zukunft des Schlussmannes vorerst ungeklärt.