11.05.2021 08:14 Uhr

Hartberg mit der Chance zur Vorentscheidung

Markus Schopp bleibt vorerst noch Gegner der Violetten
Markus Schopp bleibt vorerst noch Gegner der Violetten

Der TSV Hartberg führt die Qualifikationsgruppe der Bundesliga mit drei Punkten Vorsprung auf die Austria an, im direkten Duell am Verteilerkreis könnten die Steirer im Rennen um das Erreichen des Playoffs um ein Europacupticket für die Vorentscheidung sorgen.

Nach schwachen Vorstellungen vor und nach der Ligapause ist die Austria in ihren Bemühungen um einen Platz im Europacup-Playoff der Bundesliga wieder voll gefordert. Das Heimspiel gegen den TSV Hartberg am Dienstagabend (20:30 Uhr) mutiert für die Wiener zum vorgezogenen "Endspiel" um Platz sieben. Mit Markus Schopp gastiert ein Coach am Verteilerkreis, der zuletzt auch als Nachfolger von Peter Stöger ins Spiel gebracht wurde.

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Drei Zähler liegt Hartberg an der Spitze der Qualifikationsgruppe drei Runden vor Saisonende vor der Austria. Hinter den Violetten hat sich aber auch die SV Ried in Stellung gebracht. Die Innviertler haben zwei Zähler Rückstand auf Platz acht, sie haben in der 32. Runde die Austria zu Gast.

Hartberg in der klar besseren Ausgangsposition

Die Papierform spricht vor der Partie am Verteilerkreis für die Steirer. Hartberg hat nicht nur das Duell im Playoff um das letzte Europacupticket im Vorjahr für sich entschieden, sondern der Austria auch drei Liga-Niederlagen in dieser Saison zugefügt. Einzig im Cup blieben die Wiener erfolgreich (5:3). Was Hartberg entgegenkommt: Die Steirer können, aber sie müssen nicht. Bei einem Sieg dürfte für sie Platz sieben einzementiert sein, bei einem Remis schaut es ebenfalls gut aus. Auf Hartberg warten dann noch Spiele gegen die Admira und St. Pölten.

"Ich glaube, dass wir die bessere Ausgangsposition haben, das Spiel an sich aber alles zulässt. Was uns erwartet, ist eine Austria, die große Ambitionen hat, Erster in der Qualifikationsgruppe zu werden", meinte Schopp. Hartberg wolle den Platz aber verteidigen. "Daher gehe ich davon aus, dass uns ein anderes Spiel erwartet wie in den letzten Wochen und dementsprechend freuen wir uns auf das Spiel", sagte der TSV-Coach, bei dem aufgrund der destruktiven Spielweise der jüngsten Gegner leichter Ärger sichtbar war.

Dass Schopp die Austria vor dem Aufeinandertreffen als weiter interessante Adresse einstufte, wirbelte in Hartberg ein wenig Staub auf. "Jeder in Österreich tätige Trainer, der sagt, die Austria ist für ihn kein Thema, würde lügen", sagte der 47-Jährige im "Sky"-Interview. Sein Vertrag bei den Hartbergern endet mit Saisonende. Die Gespräche laufen. Die Austria will in den kommenden zwei Wochen in der Trainerfrage Klarheit schaffen.

Austrias Co-Trainer Fallmann: "Ich muss da eine Lanze für die Spieler brechen"

Wer bei den Wienern am Dienstag an der Seitenlinie stehen wird, war vorerst unklar. Der zuletzt mit dem Coronavirus infizierte Stöger konnte sich am Montagnachmittag "freitesten". Beim Medientermin vor der Partie war Jochen Fallmann dabei. Der schon in Altach hauptverantwortliche Assistenzcoach erwartete nach der Vorstellung beim 1:2 in Altach "eine Reaktion der Mannschaft". "Wir gehen immer ins Spiel rein, um es zu gewinnen, morgen ist die Ausgangslage noch ein Stück klarer", meinte Fallmann mit Blick auf die Tabelle. Das Playoff-Duell Siebenter gegen Achter wird in einem Spiel entschieden, am 24. Mai dürfen beim Heimteam auch Zuschauer ins Stadion.

In Altach plagte sich die Austria, offensiv Akzente zu setzen. Alternativen fehlten. Agim Zeka und Alexander Grünwald kamen erst spät aufs Feld. Die Einsätze von Marco Djuricin (Knöchel) und Benedikt Pichler (Fuß) sind auch gegen Hartberg fraglich. Andere zuletzt erkrankte Teamstützen wie Markus Suttner und Christoph Schösswendter sind für 90 Minuten nicht voll fit. "Aber jede Trainingseinheit und Spielminute bringt sie ein Stückchen näher an die 100 Prozent", hoffte Fallmann.

Nicht abgewinnen könne der Ex-Profi Unkenrufen, wonach einige Spieler nicht mehr voll bei der Sache seien. Manprit Sarkaria wechselt zu Sturm Graz, Christoph Monschein soll beim LASK landen. Einige Verträge laufen generell aus. Fallmann hielt dagegen: "Ich muss da eine Lanze für die Spieler brechen. Sie zeigen die ganze Woche den gleichen Fokus und das gleiche Engagement im Training wie in gesamten Jahr." Dass die Unsicherheiten im Hintergrund Spuren hinterlassen, sei jedoch "menschlich", merkte Fallmann auch an.

apa