15.05.2021 17:32 Uhr

Wirtz rettet Bayer Leverkusen die Europa League

Florian Wirtz (r.) traf für Bayer Leverkusen
Florian Wirtz (r.) traf für Bayer Leverkusen

Shootingstar Florian Wirtz hat Bayer Leverkusen zwei Wochen nach seinen Abitur-Prüfungen zumindest den Trostpreis Europa League gesichert. Für das Überraschungs-Team von Union Berlin ist die Conference League plötzlich greifbar nah.

Das Ausnahme-Talent Wirtz, erst seit dem 3. Mai volljährig, erzielte beim glücklichen 1:1 (1:0) der Leverkusener gegen Verfolger Union am vorletzten Spieltag den Führungstreffer (27.).

Zwar glich Union ausgerechnet durch die Bayer-Leihgabe Joel Pohjanpalo hochverdient aus (72.). Der Punkt reichte Bayer wegen des gleichzeitigen Patzers von Borussia Mönchengladbach (1:2 gegen Stuttgart) aber, um Platz sechs schon vor dem Saison-Finale bei Borussia Dortmund zu sichern und sich eine Zitter-Partie zu ersparen.

Union zog derweil an Gladbach vorbei und geht mit einem Punkt Vorsprung auf die Borussia in das Fern-Duell am letzten Spieltag. Die Eisernen empfangen dabei den Tabellenzweiten Leipzig, die Gladbacher müssen bei Abstiegs-Kandidat Bremen antreten.

Vor dem Spiel wurden von Bayer die Bender-Zwillinge Lars und Sven verabschiedet. Die beiden 32 Jahre alten Ex-Nationalspieler beenden nach der Saison ihre Karrieren. Während Sven am Samstag in der Nachspielzeit eingewechselt wurde, wird Lars verletzungsbedingt nicht mehr zum Einsatz kommen. Der langjährige Kapitän, der vom Verein zum siebten Ehrenspielführer ernannt wird, hat sein letztes Bundesliga-Spiel am 23. Januar absolviert.

Pohjanpalo jubelt nicht gegen den Ex

Bei Bayer fehlten gegenüber dem 0:0 in der Vorwoche in Bremen mit Leon Bailey, Dailey Sinkgraven und Ezequiel Palacios gleich drei Spieler verletzungsbedingt. Bei den Gästen musste Pohjanpalo dem komplett genesenen Max Kruse weichen und saß zunächst nur draußen.

Es entwickelte sich ein munteres Spiel, in dem beide nach vorne spielten, beide Chancen hatte und beide auch recht früh jubelten - aber beide vergeblich. Leverkusens Patrik Schick hatte den Ball vor dem Torschuss mit der Hand mitgenommen (7.), vor dem von Kruse hatte Vorlagengeber Robert Andrich im Abseits gestanden (21.).

Auch bei Wirtz' Treffer war es eine Sache von Zentimetern, doch beim Schuss von Wendell stand der 18-Jährige am langen Pfosten knapp nicht in der strafbaren Zone. Nie in der Bundesliga-Historie erzielte ein Spieler jünger sein sechstes Tor. Insgesamt war Union vor der Pause aber mindestens ebenbürtig, was auch 8:4 Torschüsse für die Eisernen dokumentierten.

Auch nach dem Wechsel drückten die Gäste. Trainer Urs Fischer brachte nach 54 Minuten Pohjanpalo, der Sekunden später am Strafraum zum Scherenschlag ansetzte, den Ball aber verfehlte. Die Leverkusener waren eigentlich nur noch durch Konter gefährlich, die sie aber zu unsauber ausspielten. Und dann bestrafte Pohjanpalo seine eigentlichen Kollegen doch. Seinen Kopfball parierte der finnische Nationalmannschafts-Kollege Lukas Hradecky, doch der Nachschuss war drin. Auf den Torjubel verzichtete Pohjanpalo.