16.05.2021 15:53 Uhr

Dynamo zurrt Aufstieg fest - FC Bayern vor Abstieg

Dynamo Dresden kehrt in die 2. Bundesliga zurück
Dynamo Dresden kehrt in die 2. Bundesliga zurück

Dynamo Dresden hat nach einem turbulenten Jahr die Rückkehr in die 2. Bundesliga geschafft. Im letzten Heimspiel der Saison wurde Türkgücü München mit 4:0 (2:0) besiegt.

Dresden (SID) Trainer Alexander Schmidt streifte sich stolz das Aufstiegshemd über, die Spieler tanzten ausgelassen am Mittelkreis, und mittendrin jubelte Sport-Geschäftsführer Ralf Becker: Dynamo Dresden hat nach einem ungefährdeten 4:0 (2:0)-Sieg über Türkgücü München die Rückkehr in die 2. Fußball-Bundesliga perfekt gemacht und nach einem turbulenten Jahr für ein Happy End gesorgt.

Christoph Daferner (15.), Ransford Königsdörffer (27.), Heinz Mörschel (62.) und Panagiotis Vlachodimos (90.+1) schossen den Sieg des achtmaligen DDR-Meisters heraus. Mit 72 Punkten führt Dresden die Tabelle vor Hansa Rostock (70) an und kann nicht mehr von den ersten beiden Plätzen verdrängt werden. Am Samstag kann sich Dresden beim SV Wehen Wiesbaden (13.30 Uhr) noch zum Meister krönen.

"Mir geht's gut, ich bin sehr erleichtert", sagte Schmidt im "MDR". Direkt nach Abpfiff gab er den Startschuss zum Feiern: "Wenn ich das reglementieren würde, hätte ich das Herz an der falschen Stelle", sagte der Coach. Alles sieht danach aus, dass Schmidt auch in der 2. Liga Trainer bleibt: "Ich finde es sehr cool hier, geile Stadt, überragende Fans. Wir sind in Gesprächen."

Hinter den Dresdnern liegt ein aufregendes Jahr. Wie schon in der Vorsaison mussten die Sachsen nach mehreren Coronafällen Mitte April in Quarantäne, zwei Spiele wurden neu angesetzt. Die Mannschaft fand nicht mehr zu ihrem Rhythmus, am 25. April entließ der Verein Trainer Markus Kauczinski.

Mehrere tausend Dynamo-Fans feiern im Zentrum der Stadt

Nachfolger wurde Schmidt, der voll einschlug und die Dresdner wieder auf Aufstiegskurs brachte. In sechs Spielen gab es fünf Siege und ein Unentschieden, die Mannschaft kassierte nicht ein Gegentor - eine imponierende Bilanz. Kurios: Bis Februar war Schmidt noch als Trainer von Türkgücü München tätig und schied dort im Unfrieden. Nun feierte er ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub den Einzug in die 2. Liga.

Mehrere tausend Dynamo-Fans hielten sich während des Spiels rund um den Großen Graben im Zentrum der Stadt auf. Verein und Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) hatten im Vorfeld dazu aufgerufen, nicht zum Stadion zu kommen. Im Stadion war gut zu hören, dass immer wieder Feuerwerkskörper entzündet wurden.

Die Polizei war auf einen möglichen Massenandrang eingerichtet und hatte das Stadion mit eine Großaufgebot abgesperrt. Die Partie war kurzfristig von Samstag auf Sonntag verlegt worden. Grund sei laut Angaben der Behörden die "bestehende Veranstaltungslage in Dresden und die damit einhergehenden Einsatzmaßnahmen der Sicherheitskräfte vor Ort" gewesen.

Fans von Hansa Rostock sorgen für Polizeieinsatz

Auch in Rostock ist man zuversichtlich, dass der Ex-Bundesligist wieder zweitklassig wird. "Am Ende haben wir's gut über die Zeit gebracht. Das war auch wichtig. Wir haben heute sicher einen guten Schritt gemacht", resümierte Rostocks Trainer Jens Härtel bei "MagentaSport" nach dem Sieg in Haching: "Der dritte Platz ist sicher, aber du willst jetzt auch gern Zweiter bleiben. Das bleibst du, wenn du nächste Woche das Spiel gegen Lübeck gewinnst."

Rund 100 Hansa-Fans sorgten allerdings für eine Großeinsatz der Polizei auf der Autobahn A9, weil sie die Autobahn in Höhe des Dreiecks Holledau blockierten. Sie wollten mit den Spielern, die im Mannschaftsbus saßen, den möglicherweise wegweisenden Sieg feiern.

"In Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Ingolstadt wurden gegen die Tatverdächtigen jeweils Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Eingriffe in den Straßenverkehr und Landfriedensbruchs eingeleitet", teilte die Polizei mit. Laut Darstellung der Polizei hatten rund 30 Pkw den Hansa-Spielerbus auf der Rückfahrt in Richtung Norden begleitet. In Höhe des Autobahndreiecks Holledau verlangsamten die Begleitfahrzeuge gegen 17:45 Uhr ihre Fahrt bis zum Stillstand und blockierten so mehrere Minuten lang alle drei Fahrspuren.

FC Bayern II vor Abstieg

Am Sonntag kam der Tabellenvierte 1860 München über ein 2:2 (1:1) gegen Abstiegskandidat Bayern München II, den Meister der vergangenen Spielzeit, nicht hinaus.

Moral bewies indes am Samstag der 1. FC Kaiserslautern, der sich trotz eines 1:3-Rückstandes noch ein 3:3 (1:3) bei Viktoria Köln erkämpfte. Elias Huth (72.) und Daniel Hanslik (88.) mit seinem zweiten Treffer glichen noch für den FCK aus.