24.05.2021 10:16 Uhr

Atlético feiert und Suarez weint

Suárez holte mit Atlético den Titel
Suárez holte mit Atlético den Titel

Es waren Bilder, die ans Herz gingen. Hilflos schluchzend wie ein kleines Kind saß Luis Suárez mitten auf dem Rasen und telefonierte mit seiner Familie in Uruguay. Der Meistertitel in der spanischen La Liga mit Atlético Madrid war zweifellos der emotionalste Triumph in der langjährigen Erfolgskarriere des mittlerweile 34 Jahre alten Torjägers.

"Es war eine so harte Saison. Mir gehen so viele Dinge durch den Kopf nach allem, was ich durchlebt habe und wie ich gering geschätzt wurde", sagte der Südamerikaner.

Für die für heutige Profifußballer lächerliche Ablösesumme von sechs Millionen Euro hatte der FC Barcelona vor einem Jahr Suárez zu Atletico abgeschoben. Blöder Fehler, der den Katalanen, die in dieser Saison nur Dritte wurden, möglicherweise den Titel kostete.

So schmeckte für "El Pistolero" dieser persönliche Triumph noch süßer. Und Suarez war es letztendlich, der beim 2:1-Sieg des neuen Meisters bei Real Valladolid den entscheidenden Treffer und seinen 21. insgesamt erzielte. Die Siege von Real Madrid (2:1 gegen Villareal) und des FC Barcelona (1:0 bei SD Eibar) kamen zu spät.

Simeone jubelt, Zidane hadert

Während Suárez noch seine Tränen trocknete, war bei Atlético-Coach Diego Simeone die Anspannung längst in ein befreites Lachen umgeschlagen. "Man hat mich oft gefragt, ob ich hier Trainer bleiben werde. Es war richtig, das getan zu haben. Dieser Klub hat weiterhin Zukunft", sagte der Argentinier, für den es binnen der achte Titel mit den "Colchoneros" (Matratzenmachern) war.

Während der 51-Jährige also weiterhin fest in seinem Trainersattel sitzt, ist unklar, wie es beim Lokalrivalen Real weitergeht. Er werde jetzt ganz in Ruhe mit dem Verein sprechen, meinte Trainer Zinédine Zidane nach der um zwei Punkte verpassten Meisterschaft. Regulär läuft sein Vertrag noch ein Jahr.

Spekulationen, sein Abschied vom spanischen Rekordmeister sei dennoch längst beschlossene Sache, dementierte der Franzose. Mehrere spanische Medien berichteten indes, der einstige Superstar habe seine Spieler längst über seine sportliche Zukunft unterrichtet und seinen Abschied angedeutet.