03.06.2021 07:50 Uhr

Heldt nach Köln-Rausschmiss: "Ich wollte weiterarbeiten"

Hier noch vereint: Tags drauf trennten sich die Wege von Horst Heldt (l.) und Alexander Wehrle
Hier noch vereint: Tags drauf trennten sich die Wege von Horst Heldt (l.) und Alexander Wehrle

Fußball-Bundesligist 1. FC Köln hat sich in der Relegation gegen Holstein Kiel durchgesetzt und geht somit auch in der kommenden Spielzeit als Erstligist an den Start. Nicht mehr dabei sein wird allerdings Sport-Geschäftsführer Horst Heldt, der nur einen Tag nach dem Last-Minute-Klassenerhalt von seinen Aufgaben entbunden wurde.

Mit einigen Tagen Abstand auf den Rausschmiss beim Effzeh äußerte sich der 51-Jährige nun ausführlich gegenüber der "Bild". Heldt sei über die Art und Weise seiner Entlassung in Köln "natürlich sehr enttäuscht gewesen", wie er selbst betonte.

Er selbst habe zwar darauf gedrängt, nur eine Nacht nach dem Relegations-Rückspiel in Kiel (5:1) das Gespräch über die weitere Zukunft zu führen. "Nach der Rettung bin ich allerdings mit einer anderen Erwartung zum Termin gefahren. Ich wollte weiterarbeiten", so der Funktionär, der seit November 2019 als Nachfolger von Armin Veh als Sportchef in der Domstadt gearbeitet hatte.

Mindestens irritiert über den Heldt-Rausschmiss soll auch der kommende Cheftrainer Steffen Baumgart gewesen sein, den Heldt noch während seiner Amtszeit als neuen Linienchef nach Köln geholt hatte. "Er hat reagiert, wie man eben reagiert, wenn man mit etwas nicht rechnet. Wir hatten ein sehr gutes Verhältnis", berichtete Heldt, der Baumgart in einem Telefongespräch von seiner Entlassung unterrichtete.

Heldt nach Köln-Entlassung: "Es fehlt an Kontinuität"

Nachfolger des Ex-Profis als Sport-Geschäftsführer wird zumindest übergangsweise Jörg Jakobs, der bislang als Vorstandsberater für die Kölner tätig war. Eine weitere Personalentscheidung der Klubbosse, die bei Heldt keine Begeisterungsschübe auslöste: "Ich werde beobachten, wie Jörg Jakobs in dieser Konstellation Entscheidungen trifft. Menschlich bin ich enttäuscht, das muss ich so sagen. Wir haben lange vertrauensvoll zusammengearbeitet. Aber bis heute hat er sich weder bei mir gemeldet noch eine Nachricht geschickt."

Als größte Schwäche bei den Kölnern machte Heldt die fehlende Weitsicht aus, die ihnen immer wieder im Wege steht. Letztlich wurde sie ihm auch selbst zum Verhängnis, wie der Manager auch erkannte: "Dem Klub fehlt es an Kontinuität. Es war mein Bestreben, genau diese rein zu bringen. Das ist nicht einfach in diesem Klub und bei diesem Umfeld. Die Zielsetzung war Klassenerhalt. Die haben wir erreicht. Natürlich hatten wir uns das alles anders vorgestellt, wollten nicht so lange zittern. Aber es gab ja Gründe..."