08.06.2021 06:54 Uhr

Ex-Profi: Schalke "eine einzige Katastrophe"

Tamas Hajnal spielte in der Bundesliga unter anderem für den FC Schalke 04 und den BVB
Tamas Hajnal spielte in der Bundesliga unter anderem für den FC Schalke 04 und den BVB

Der frühere Bundesliga-Profi Tamas Hajnal hat sich extrem kritisch zur Situation bei seinem Ex-Klub FC Schalke 04 geäußert und eindeutige Gründe für den Absturz der Königsblauen ausgemacht.

"Diese Saison war eine einzige Katastrophe. Es tut weh zu sehen, was sich dort abspielt", sagte Hajnal, der im deutschen Oberhaus neben sechs Jahren in Gelsenkirchen unter anderem auch für den BVB und den VfB Stuttgart spielte, gegenüber der "WAZ".

Schalke hatte in der abgelaufenen Spielzeit den ersten Abstieg seit 1988 hinnehmen müssen - mit der desaströsen Bilanz von 16 Punkten und 25:86 Toren aus den 34 Ligaspielen.

Für Hajnal, der mit den Knappen 2002 den DFB-Pokal holte, ist vor allem die heute fehlende Mentalität der Knackpunkt beim Revierklub. "Schalke hat sich komplett verändert. Als ich für Schalke spielte, stand der Klub noch für diese besonderen Malocher-Werte. Leider ist das heute nicht mehr so", erklärte der 40-Jährige, der heute in seiner ungarischen Heimat als Sportdirektor von Spitzenklub Ferencváros Budapest fungiert.

FC Schalke 04: Frühere Stars "haben S04 komplett verstanden"

Hajnal verwies in diesem Zusammenhang auch auf die Spieler und Vereinsikonen, die einst zu erfolgreicheren Zeiten das Schalker Trikot trugen: "Youri Mulder, Mike Büskens, Marc Wilmots, Olaf Thon, Nico van Kerckhoven – Typen wie sie haben S04 zu den erfolgreichen Zeiten vor 20 Jahren komplett verstanden und die Philosophie nach außen transportiert."

Der einstige Spielmacher ergänzte: "Das Entscheidende war: Keiner der großen Einzelspieler hat sich selbst wichtiger genommen als die Mannschaft."

Versäumnisse sieht Hajnal, der in seiner Schalker Zeit überwiegend in der zweiten Mannschaft zum Einsatz kam, aber nicht nur beim kickenden Personal. "Es wäre falsch, alles auf die Spieler zu schieben. Jeder einzelne Schalker muss in den Spiegel schauen und sehen, was er zu der Misere beigetragen hat. Ich denke, dass bei allen Personalentscheidungen die Mentalität ein ebenso wichtiges Kriterium sein muss wie die sportliche oder fachliche Qualität", sagte der Ungar.