17.06.2021 10:26 Uhr

"Nicht Fisch und nicht Fleisch": Scholl kritisiert DFB-Star

Mehmet Scholl wünscht sich in der Nationalmannschaft Veränderungen
Mehmet Scholl wünscht sich in der Nationalmannschaft Veränderungen

Nach dem verpatzten EM-Auftakt der deutschen Nationalmannschaft gegen Frankreich (0:1) häufen sich mehr und mehr die Stimmen, die von Bundestrainer Joachim Löw taktische Umstellungen fordern. Der ehemalige Bayern-Spieler Mehmet Scholl prangert einen Spieler ganz besonders an. 

"Ich bin kein großer Fan von Gündogan, das ist nicht mein Spieler. Das ist nicht Fisch und nicht Fleisch", schilderte der 50-Jährige in der "Bild" seine Überlegungen zum DFB-Team.

Anstelle des Achters vom englischen Meister Manchester City würde der ehemalige Mittelfeldspieler auf eine Achse des FC Bayern setzen: "Ich brauche einen Block im Zentrum. Was hat sich bewährt? Kimmich, Goretzka", so Scholl. 

Löw hatte gegen die Franzosen noch auf eine andere Besetzung vertraut und die Doppelsechs mit Toni Kroos und Ilkay Gündogan besetzt. Kimmich rückte dafür auf seine alte Position auf der rechten Außenbahn.

Dessen Mannschaftskollege Leon Goretzka verpasste den ersten Auftritt der DFB-Elf derweil gänzlich, da er sich nicht rechtzeitig von einem Muskelfaserriss erholt hatte. Im zweiten Gruppenspiel gegen Portugal am Samstag (18 Uhr) ist der 26-Jährige aber womöglich wieder eine Option. 

Scholl sieht klare Grenze für taktische Umstellungen

Scholl monierte zudem die Entscheidung des Bundestrainer für eine Dreierkette in der Abwehr. Er warf Löw, der nach dem Turnier als Cheftrainer abtritt und das Amt an Hansi Flick übergibt, mangelnde Flexibilität vor: "Wenn du Spieler hast, die geeigneter sind für die Viererkette – dann spielt man Viererkette."

Allerdings sieht der einstige "ARD"-Experte auch ein klares Limit für taktische Veränderungen. Zu einem Turnier-Favoriten werde Deutschland für ihn auch mit verbesserter Aufstellung nicht.

"Frankreich ist momentan nicht unsere Kragenweite. Es reicht momentan nicht für mehr. Es kann natürlich sein, dass sich wie beim Confed Cup ein Team findet und eine Eigendynamik reinkommt. Aber auf Knopfdruck zu sagen: 'Wir ändern das System, wir üben Standards!' - Das funktioniert nicht mit diesen Spielern", ist sich der 36-fache Nationalspieler sicher.