19.06.2021 16:55 Uhr

ÖFB-Kicker sehen in Ukraine gefährlichen Gegner

Um die Ukraine niederzuringen, wird ein Kraftakt notwendig
Um die Ukraine niederzuringen, wird ein Kraftakt notwendig

Österreichs Nationalmannschaft ist vor den Qualitäten der Ukraine gewarnt. Der ÖFB-Auswahl steht am Montag im entscheidenden EM-Gruppenspiel in Bukarest nicht nur ein Team starker Individualisten in der Offensive gegenüber. Mittelfeldmann Konrad Laimer attestierte der Nummer 24 der FIFA-Weltrangliste auch eine gewisse Körperlichkeit. "Das ist eine sehr physische Mannschaft. Sie arbeiten viel, laufen viel und sind gefährlich bei Standards."

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Dazu kommt die Konterstärke von Andrey Yarmolenko und Co. Die Österreicher müssen also trotz der Ausgangslage, dass beiden Teams ein Punkt zum Achtelfinal-Einzug reichen könnte, stets wachsam sein. "Das wichtigste Credo ist, dass hinten die Null steht, dann schaut es sehr gut aus", meinte Laimer am Samstag im ÖFB-Teamcamp in Seefeld.

Vom Flughafen Innsbruck hebt das Team am Sonntagvormittag erneut nach Bukarest ab. Die Ukrainer haben dort ihr EM-Quartier eingerichtet, ersparen sich die Anreise. "Da immer herumzufliegen in Europa ist natürlich nicht schön", sagte Laimer. "Wir machen einfach das Beste daraus." Die Österreicher waren am Samstagnachmittag in Seefeld primär mit Regeneration beschäftigt. Zur Mittagszeit war auf dem Trainingsplatz bereits an einer Verbesserung des Offensivspiels gearbeitet worden.

"Wir haben sicher Qualität, dass wir es vorne besser machen als in den ersten beiden Partien", meinte Laimer. "Ich bin der Meinung, wir brauchen mehr tiefe Laufwege, damit wir die Abwehr vor Aufgaben stellen. Wir brauchen schnelles Spiel, der letzte Pass muss ankommen. Da müssen wir alle einen Step noch einmal drauflegen im letzten Gruppenspiel."

Mittelfeld-Kollege Florian Grillitsch ortet "Riesenqualitäten" in der Mannschaft. "Jetzt gilt es aber, dass wir nicht nur reden, sondern jetzt muss man es auf den Platz auch bringen." Man habe im Offensivspiel bereits einen Schritt nach vorne gemacht. "Aber mit unserem Potenzial in der Mannschaft ist denke ich viel mehr möglich."

Dazu müsse man auch pressen und in Umschaltmomente kommen, ergänzte Xaver Schlager, der mit Laimer im Zentrum erneut das Startduo bilden dürfte. "Ballbesitz gewinnt keine Spiele. Das ist manchmal super, aber zum Großteil unrelevant." Bei den Ukrainern nannte Schlager nicht nur Oleksandr Zinchenko, für Manchester City im Champions-League-Finale aktiv, als Topmann. "Sie sind extrem spielstark, technisch gut - eine super Mannschaft. Und sie haben einen ehemaligen Weltklasse-Spieler als Trainer, der ihnen auch viel Erfahrung mitgeben wird."

Auch Baumi warnt

Christoph Baumgartner warnte ebenfalls vor dem Team von Andrey Shevchenko: "Sie haben absolute Qualität, aber die haben wir auch." Bezüglich individueller Klasse stellte der Offensivmann die Österreicher sogar leicht über die Ukrainer. Nun gelte es, im Angriffsspiel noch klarer zu werden. "In erster Linie müssen wir es schaffen, dass wir gut und sauber ins letzte Drittel kommen und dann auch gute Fortsetzungen haben." Im Samstag-Training sei dies einer der Inhalte gewesen.

Baumgartner selbst kommt dabei eine wichtige Rolle zu. In den ersten beiden EM-Partien hat der 21-Jährige noch nicht sein volles Potenzial abgerufen. "Die Latte habe ich mir selbst relativ hoch gelegt durch die Leistungen davor. Ich bin stolz darauf und freue mich, dass alle diesen Anspruch haben." Er sei selbst sein größter Kritiker, fühle sich trotz seiner Sprunggelenksverletzung in der EM-Vorbereitung für Montag aber in jeder Hinsicht bereit. Baumgartner: "Es ist wieder eine neue Chance zu zeigen, was ich draufhabe." Wer am Ende die Tore schieße, die zum Aufstieg reichen sollen, sei aber "scheißegal".

apa