22.06.2021 20:35 Uhr

Hoffnung auf Fanunterstützung gegen Italien gering

Fans aus Österreich dürfen wohl nicht nach London
Fans aus Österreich dürfen wohl nicht nach London

Aufgrund der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus in Großbritannien sind die Möglichkeiten für Fans, zu Österreichs Achtelfinalmatch gegen Italien nach London zu reisen, begrenzt.

Der Österreichische Fußball-Bund (ÖFB) hat seine Bemühungen, Fans aus Österreich die Reise zum EM-Achtelfinale gegen Italien am Samstag (21:00 Uhr) in London zu ermöglichen, noch nicht aufgegeben. Aktuell sieht es wegen der britischen Einreisebestimmungen schlecht aus - und die Zeit drängt. "Stand heute ist es nicht realistisch", sagte ÖFB-Geschäftsführer Bernhard Neuhold am Dienstag im EM-Camp der Österreicher in Seefeld.

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Der Verband ist laut Neuhold allerdings mit Außen- und Innenministerium, mit Österreichs Botschaft in London und mit der UEFA in Kontakt, um alle Möglichkeiten auszuloten. "Wir werden alles versuchen, wollen aber keine falschen Erwartungen wecken." Die Entscheidung liegt nicht beim EM-Veranstalter, sondern bei den lokalen Behörden. "Es liegt an der britischen Regierung, ob sie ein Stück weit Erleichterung zulässt", erklärte Neuhold.

Aufgrund der Verbreitung der Delta-Variante des Coronavirus in Großbritannien sind die Hoffnungen enden wollend. Zwar ist das Landeverbot für Direktflüge aus Großbritannien in Österreich seit Montag aufgehoben. Bei der Einreise nach Großbritannien müssen sich Personen, die aus Österreich kommen, aber immer noch einer zehntägigen Quarantäne unterziehen. Ein Freitesten ist erst nach fünf Tagen möglich - zu spät, um am Samstagabend ins Wembley-Stadion zu dürfen.

Fans nach London? ÖFB will "bis zuletzt kämpfen"

Grundsätzlich würden für ÖFB-Fans 1.750 Tickets zur Verfügung stehen. "Für die, die kurzfristig handeln können, werden wir bis zuletzt kämpfen", versprach Neuhold. Die Entwicklung sei für den Verband insofern schade, weil man unter anderem beim entscheidenden Gruppenspiel in Bukarest am Montag gegen die Ukraine (1:0) gesehen hätte, was knapp 2.000 Fans bewirken können. Dort jubelten die Anhänger auf der Tribüne mit den Spielern auf dem Rasen.

Die bei der EURO wieder ins Positive gedrehte Stimmung rund um das Nationalteam schlägt sich laut Neuhold auch bei den Trikotverkäufen nieder. "Wir hoffen, dass das noch einmal anzieht mit dem sportlichen Erfolg." Wichtiger als der kurzfristige Einmalertrag sei es aber, die gute Stimmung zu nutzen, um nach der schwierigen Corona-Phase auch im Breiten- und Nachwuchsfußball wieder durchzustarten.

Diesem Bereich kommt über Ausschüttungen an die Landesverbände auch ein Teil des EM-Preisgeldes, das der ÖFB von der UEFA erhält, zugute - ebenso wie der Bundesliga. 12,75 Millionen Euro sind mit der Antrittsprämie, den beiden Siegen in der Gruppenphase und dem Aufstieg ins Achtelfinale bereits sicher. Von diesem Bruttobetrag sind allerdings auch alle Kosten des ÖFB für die EURO abzuziehen - inklusive der Erfolgsprämien für die Spieler.

apa