Am Montagabend scheiterte Titelverteidiger Portugal im Achtelfinale der EM mit 0:1 an Belgien. Vor allem ein Joker der Selecao musste sich anschließend sehr harte Kritik gefallen lassen. 

"Dieser Typ ist ein Hochstapler! Er ist ein Hochstapler", wetterte Irland-Legende Roy Keane nach der Partie als Experte für "ITV". "Was hat er gekostet? 120 Millionen Euro? Wenn ich [Cristiano, d.Red.] Ronaldo wäre, würde ich ihn mir in der Umkleide schnappen", redete sich Keane weiter in Rage. Die Performance sei "schockierend" gewesen. 

Stein des Anstoßes war die Leistung von Joao Félix. Der 21-Jährige, für den Atlético Madrid im Sommer 2019 127 Millionen Euro an SL Benfica überwies, wurde in der 56. Minute eingewechselt und hatte in der fünften Minute der Nachspielzeit eine vermeintlich hundertprozentige Chance, Portugal zurück ins Spiel zu bringen. Der Offensivspieler geriet beim Abschluss allerdings in Rücklage und setzte das Leder weit neben das Tor der Belgier.

Keine Entschuldigung für Top-Spieler?

"Es gibt keine Entschuldigung dafür, dass sich Spieler zurücklehnen und das Tor verfehlen", urteilt Keane. Man müsse wenigstens den Keeper testen. Es sind Top-Spieler!"

Harte Kritik, die wohl etwas über das Ziel hinausschießt. Dass Atlético für ihn eine enorme Ablösesumme zahlte, ist schließlich nicht die "Schuld" des Youngsters. Zudem vergaben auch andere Portugal-Stars in der Schlussphase der Partie einige Hochkaräter. 

Hervorheben muss man zudem, dass Félix nach seiner Einwechslung auf Anhieb für Gefahr sorgte und die Belgier ein ums andere Mal vor Probleme stellte. 

Eine Einschätzung, die Keane nicht teilt. Immerhin: Neben Joao Félix bekommt auch Bruno Fernandes von Manchester United vom 49-Jährigen sein Fett weg. Fernandes, der ebenfalls eingewechselt wurde, habe das Spiel ebenfalls "nicht wirklich beeinflusst, sie hatten ihre Schussschuhe nicht an".