Der Transfer von Kevin-Prince Boateng vom italienischen Zweitligisten AC Monza zurück zum Bundesligisten Hertha BSC ist einer der bisher schillerndsten Wechsel dieses Fußball-Sommers in Deutschland. Berlins neuer Sportvorstand Fredi Bobic erhofft sich vom 34-Jährigen Führungsqualitäten auf und abseits des Platzes.

Der flexibel einsetzbare Mittelfeldspieler, der in der Bundesliga auch schon für den BVB, den FC Schalke 04 und Eintracht Frankfurt auf dem Rasen stand, soll mit seinem großen Erfahrungsschatz und seiner Mentalität vorne weg marschieren, wenn es für die Hertha darum geht, in der Bundesliga endlich wieder in die obere Tabellenhälfte vordringen zu wollen.

Bobic hatte schon bei seiner Ankunft in Berlin angekündigt, "kernige Typen" für die Mannschaft suchen zu wollen, der in der jüngeren Vergangenheit häufiger mal die nötige Einstellung und Entschlossenheit auf dem Rasen gefehlt hatte.

Boateng bringt außerdem ein wichtiges Element mit in die Hauptstadt, welches es zuletzt bei Hertha BSC nur allzu selten gegeben hatte: Identifikationspotenzial. 

Der gebürtige Berliner dürfte bei entsprechenden Leistungen schnell zu einem der Publikumslieblinge aufsteigen, gilt er aufgrund seiner Klub-Vergangenheit doch ohnehin als populär in der Hertha-Anhängerschaft.

In der Saison 2005/2006 hatte er als damals 18-Jähriger für die Berliner sein Bundesliga-Debüt gefeiert. Vor knapp 16 Jahren kickte er dabei noch an der Seite von Arne Friedrich und Pál Dárdai, die als Sportdirektor und Cheftrainer weiterhin prägende Figuren im Klub sind. 

Boateng hat von Bobic zunächst einen Einjahresvertrag vorgelegt bekommen, der ihm bis Sommer 2022 nach Informationen der "Sport Bild" rund eine Million Euro einbringen soll. Erfolgsabhängige Prämien könnten sein Gehalt sogar verdoppeln. Dabei geht es um Einsatzzeiten für die Hertha sowie eine Europapokal-Prämie, sollte sich die Hertha mit Boateng für das internationale Geschäft qualifizieren.