30.06.2021 11:00 Uhr

Medien: Zwei Gründe für Schaaf-Enttäuschung nach Werder-Aus

Schaaf und Baumann arbeiten nicht mehr gemeinsam bei Werder Bremen
Schaaf und Baumann arbeiten nicht mehr gemeinsam bei Werder Bremen

Gut eine Woche ist es her, dass Thomas Schaaf die bittere Nachricht erreichte, dass er nicht weiter als Technischer Direktor bei Werder Bremen beschäftigt sein wird. Nun ist klar: Das Ganze ging nicht spurlos an der Vereinslegende vorbei. Laut einem Medienbericht gibt es gleich zwei Gründe, warum Schaaf vom Werder-Aus enttäuscht ist. 

Thomas Schaaf und Werder Bremen, das gehörte jahrzehntelang zusammen wie die Weser und das berühmte Stadion des SVW. Doch plötzlich war Schluss für den 60-Jährigen, der als Spieler Meister und Europapokal-Sieger wurde, den Klub als Trainer (unter anderem) zum Double geführt und zuletzt seit 2018 als Technischer Direktor für die Hanseaten gearbeitet hatte.

"Aufgrund der wirtschaftlichen Situation und der notwendigen Einsparungen auch im Personalbereich konnten wir Thomas Schaaf leider  kein Angebot unterbreiten", ließ der Verein mitteilen. Eine Meldung, die Schaaf laut "Sport Bild" gleich doppelt auf die Palme brachte und enttäuschte.

Erstens, weil sie für ihn so klang, als hätte er abnormale Gehaltsforderungen gehabt. Das sei keineswegs so gewesen, wie er kurz darauf via "Deichstube" mitteilen ließ. "Ich will, dass die Fakten richtig dargestellt werden. Über Geld wurde gar nicht gesprochen", betonte Schaaf. 

Gehalt von Thomas Schaaf enthüllt

250.000 Euro soll Schaaf laut "Sport Bild" im Jahr verdient haben. Dem Vernehmen nach deutlich weniger als auf gleicher Position bei anderen Klubs. Weil die Aufgabe in Bremen aber Herzensangelegenheit für den 60-Jährigen, der seit 1972 Vereinsmitglied ist, war, lehnte er deutlich besser dotierte Angebote ab, so das Blatt.

Zweitens hatte Werder in Person von Geschäftsführer Frank Baumann offenbar keinerlei Alternativ-Plan für Schaaf in der Tasche, um ihn im Klub zu halten. Das soll Schaaf nach Informationen von "Sport Bild" ebenfalls tief enttäuscht haben. Es habe keinen Kampf um das Klub-Idol gegeben.

Lemke kritisiert Schaaf-Aus: Das war nicht bremisch

Monatelang sei man in Gesprächen über die sportliche Ausrichtung von Werder gewesen, dann erst erklärte Baumann Schaaf Mitte Juni, dass kein Geld da sei, um seine Stelle als Technischer Direktor zu halten. Schaafs Reaktion soll deutlich gewesen sein, das Gespräch schnell vorbei. 


Mehr dazu: Thomas Schaaf schießt nach Aus bei Werder Bremen zurück


Zuletzt wurde der Inhalt der Pressemitteilung über sein Aus gar nicht mit Schaaf abgestimmt. "Die kommunikative
Umsetzung ist suboptimal gewesen und sicher nicht bremisch", kritisierte dann auch Manager-Legende Willi Lemke. Auch Ehrenpräsident Klaus Fischer stieß ins gleiche Horn. 

"Der Ablauf ist unmöglich. Das Mindeste, was man hätte machen müssen, wenn man den Vertrag mit Thomas Schaaf nicht verlängern will: Eine vernünftige, gemeinsame Presseerklärung verfassen", so der Klub-Patron.