07.07.2021 09:37 Uhr

Eintracht muss sparen: Krösche tritt auf die Kostenbremse

Markus Krösche sucht für Eintracht Frankfurt noch nach einem Stürmer
Markus Krösche sucht für Eintracht Frankfurt noch nach einem Stürmer

André Silva ist bereits weg, weitere Leistungsträger könnten folgen. Doch Eintracht Frankfurt kann mit den Transfererlösen nicht wie vermutet planen und muss bei der Nachfolgersuche penibel auf das Budget achten. Sportdirektor Markus Krösche erklärt, wie er trotz der erschwerten Bedingungen einen konkurrenzfähigen Kader zusammenstellen will.

Angesichts der bisherigen Transferbewegungen mag man meinen, dass Eintracht Frankfurt in diesem Sommer nach belieben auf dem Spielermarkt agieren kann. Topstar André Silva wurde an RB Leipzig abgegeben und auch für die abgewanderten Adi Hütter und Fredi Bobic kassierten die Adlerträger rund zehn Millionen Euro. Zudem ist ein Verkauf von Filip Kostic für rund 30 Millionen Euro im Gespräch.

Auf große Shoppingtour kann der neue Frankfurter Kaderplaner Markus Krösche allerdings nicht gehen. Von der Silva-Ablöse kommen aufgrund verschiedener Klauseln nämlich "nur" 23 Millionen Euro bei der Eintracht an. Überdies rechnen die Frankfurter laut "Sport Bild" für das aktuelle Geschäftsjahr mit einem Minus von 45 Millionen Euro. Hinzu kommen Abzahlungsraten für das neue Vereinszentrum, das mit insgesamt 35 Millionen Euro in den Büchern steht.

Eintracht Frankfurt will bis 2023 satte 40 Millionen Euro Überschuss

Laut dem Sportboulevardblatt hat Krösche die Vorgabe erhalten, bis 2023 rund 40 Millionen Euro an Überschüssen im sportlichen Bereich zu erwirtschaften. Heißt im Klartext: Die Eintracht wird das eingenommene Geld aus etwaigen Spielerverkäufen in den kommenden Jahren nicht zu 100 Prozent investieren.

"Wir müssen weiterhin kreativ sein in der Kaderplanung. Es gibt genug Spieler, die uns weiterhelfen werden. Es muss keinem Fan angst und bange werden", nimmt Krösche gegenüber der "Sport Bild" Stellung zu den getroffenen Maßnahmen. "Wir wollen auch junge Spieler dazuholen, die wir weiterentwickeln, mit denen wir die Ziele erreichen können, und mit denen wir Marktwerte schaffen."

Junge Spieler heißt in der aktuellen Transferphase auch das Stichwort bei Eintracht Frankfurt. Erst am Dienstag holte der Bundesligist mit Enrique Herrero García (16) einen weiteren Youngster. Zuvor verschlug es bereits Ignacio Ferri Julià (16), Fabio Blanco Gómez (17), Rodrigo Cunha (15) und Joao Bernardo Costa (16) an den Frankfurter Stadtwald.

Eintracht Frankfurt auf Stürmersuche - Luka Jovic noch nicht abgehakt

Mit Apathie geht die Frankfurter Eintracht trotz der Sparmaßnahmen allerdings nicht auf dem Transfermarkt vor. Zehn Millionen Euro für Josh Sargent (21, Werder Bremen) waren Krösche und Co. allerdings zu viel. Auch im Werben um einen weiteren Angreifer, gehandelt werden Kolo Muani (22, FC Nantes) und Jens Petter Hauge (21, AC Mailand), sind von der Eintracht keine Wunderdinge zu erwarten.

Apropos neuer Stürmer: Die "Sport Bild" schreibt, dass das Thema Luka Jovic bei Eintracht Frankfurt keineswegs abgehakt ist. Kaderplaner Krösche würde sich allerdings von dem zehn Millionen Euro teuren Gehalt abgeschreckt fühlen. Die Silva-Nachfolge soll so oder so auf mehrere Schultern verteilt werden. "Für mich ist immer das Kollektiv entscheidend, denn dadurch kann vieles aufgefangen werden", meint Krösche, der mit dem ablösefreien Santos Borré bereits einen Teilersatz verpflichtet hat. Ablösefrei, versteht sich.