16.07.2021 08:44 Uhr

Ex-BVB-Talent: Klopp "hat mir die Augen geöffnet"

Stiepermann (re.) erinnert sich gern an die Zeit mit Klopp beim BVB
Stiepermann (re.) erinnert sich gern an die Zeit mit Klopp beim BVB

Marco Stiepermann durchlief sämtliche Jugendteams von Borussia Dortmund, ehe ihn Jürgen Klopp im Dezember 2009 erstmals im Trikot der BVB-Profis auf den Rasen schickte. Die ganz großen Fußspuren hinterließ der variabel einsetzbare Mittelfeldspieler zwar nicht, die Zeit unter Klopp hat aber dennoch Spuren hinterlassen.

Als Stiepermann mit 19 Jahren regelmäßig zwischen der zweiten Mannschaft des BVB und Klopps Profiteam hin- und herpendelte, habe der charismatische Coach ihm einmal mächtig die Leviten gelesen und Stiepermann damit wohl auf den richtigen Weg gebracht.

"Bei einem Einsatz für die zweite Mannschaft hat Klopp meine Einstellung nicht gepasst", eröffnet Stiepermann die Episode im Gespräch mit der "Sport Bild". "Am nächsten Tag musste ich bei ihm antanzen und er hat gesagt: 'Wenn sich so etwas wiederholt, war es das für dich bei den Profis.' Ich war jung und habe manches vielleicht zu locker genommen. Das Gespräch hat mir die Augen geöffnet", so Stiepermann. Von da an habe er erkannt, dass er immer Vollgas geben müsse.

Alles in allem bewertet der inzwischen 30-Jährige Klopps Art als "einfach überragend". Klopp habe Superstars und Talente gleich behandelt, sei konsequent gewesen und habe allen Sicherheit gegeben.

Götze beim BVB? "Es war beindruckend"

Bleibenden Eindruck hat zu BVB-Zeiten auch Mario Götze bei Stiepermann hinterlassen. "Es war beindruckend, wie er dann später als Talent bei den Dortmunder Profis herausragte. Und: Ich habe noch nie so einen Fußballbesessenen kennengelernt", schwärmt der Linksfuß.

Sein Herz schlägt auch heute noch für die Schwarz-Gelben, so Stiepermann. Dass er in seiner Karriere allerdings noch einmal für die Borussia kickt, schließt der gebürtige Dortmunder aus: "Der BVB ist eine Spitzenmannschaft der Bundesliga und eine Nummer zu groß."

Ohnehin steht derzeit in den Sternen, wie es für Stiepermann weitergeht. Seit 2017 kickte der ehemalige deutsche Juniorennationalspieler für Norwich City in der 1. und 2. englischen Liga, die Früchte des Aufstiegs in die Premier League wird er 2021/22 allerdings nicht ernten: Stiepermann beendete seinen Vertrag bei den Canaries auf eigenen Wunsch.

Der Grund für die Entscheidung: Ende 2020 wurde bei Stiepermann das Epstein-Barr-Virus, das als Ursache des Pfeifferschen Drüsenfiebers gilt, diagnostiziert, zudem vermutet man, dass er unter den Langzeitfolgen einer Infektion mit dem Coronavirus leidet. Während der Saison 2020/21 bremsten den Deutschen diese Probleme durchweg aus und Norwich habe ihm mitgeteilt, dass es angesichts der Probleme schwierig für ihn werde.

"Ich wollte den Vertrag nicht aussitzen, sondern wieder richtig gesund werden und dann neu angreifen", so Stiepermann. "Ich bin froh, dass der Klub zugestimmt hat, den Vertrag aufzulösen. Jetzt spüre ich keinen Druck und kann selbst bestimmen, wann ich bereit für eine neue Herausforderung bin."

Derzeit hält sich Stiepermann in der Nähe von Dortmund fit. 2021/22 würde er gerne wieder für einen Profiklub spielen.