28.07.2021 17:08 Uhr

BVB-Bank, Verletzungsalbtraum, Team der Saison

Jon Stankovic schnürte einst die Schuhe für den BVB II
Jon Stankovic schnürte einst die Schuhe für den BVB II

Viele bekannte Gesichter aus der Fußball-Bundesliga spielen inzwischen weitgehend unbeachtet von den deutschen Medien im Ausland. Heute im sport.de-Rampenlicht: ein Verteidiger, der "zunächst" nicht beim FC Bayern spielt, ein Ex-BVB-Talent, dessen Verletzungsalbtraum endlich geendet ist und ein ehemaliger Stürmer von Hertha BSC, der einen Start nach Maß hinlegt.

Zwischen Anfang Februar und Ende Mai 2021 schnürte Justin Che die Fußball-Schuhe auf Leihbasis für den Nachwuchs des FC Bayern - und konnte überzeugen. Dennoch schickten die Münchner den 17-jährigen Verteidiger zurück zum US-Partnerklub FC Dallas. Che sei "ein talentierter junger Spieler", bleibe jedoch "zunächst ein Spieler des FC Dallas", betonte Bayerns Nachwuchs-Chef Jochen Sauer damals.

Eine durchaus überraschende Entscheidung, die sich allerdings als goldrichtig erwiesen haben dürfte. Während Che beim deutschen Rekordmeister wohl höchstens für die U23 in Regionalliga Bayern aufgelaufen wäre, sammelt Che in Dallas aktuell reichlich Erfahrungen auf deutlich höherem Niveau.

Position ein Fingerzeig in Richtung FC Bayern?

Seit dem 24. Juni verpasste Che keine einzige Sekunde in der MLS, am vergangenen Wochenende steuerte das Top-Talent beim 4:0-Sieg gegen LA Galaxy sogar eine wunderschöne Vorlage bei. Zum Lohn folgte die erste Nominierung für das MLS-Team der Woche.

Die starken Auftritte dürften auch dem FC Bayern nicht entgangen sein. Nicht wenig deutet daraufhin, dass wir "Zunächst"-Dallas-Spieler Che künftig noch einmal an der Säbener Straße begrüßen dürfen. Auffallend in diesem Zusammenhang: Zuvor meist in der Innenverteidigung aufgelaufen, ist Che in Texas nun als Rechtsverteidiger gesetzt. Eine Position, auf der die Bayern durchaus eine Verstärkung suchen.

BVB-Bank, Verletzungsalbtraum, Team der Saison

Weniger erfolgreich verlief der zurückliegende Spieltag für einen weiteren Abwehrspieler, der sich einst im Nachwuchs eines Bundesliga-Top-Klubs verdingte: Jon Stankovic.

Der Slowene wechselte 2014 aus seiner Heimat zur zweiten Mannschaft von Borussia Dortmund, wo er zur absoluten Stammkraft aufstieg. Das Debüt bei den Profis blieb heute 25-Jährigen allerdings verwehrt. Zweimal wurde er in den Spieltagskader berufen, schmorrte jedoch durchweg auf der Bank. 

2016 lockte sein ehemaliger BVB-Jugendtrainer David Wagner Stankovic nach England zu Huddersfield Town. Extremes Verletzungspech verhinderte allerdings, dass sich der Nationalspieler bei den Terriern durchsetzen konnte. Unter anderem setzte eine Kreuzbandverletzung Stankovic beinahe ein ganzes Jahr außer Gefecht.

Seit 2020 steht Stankovic nun in Österreich bei Sturm Graz unter Vertrag. Inzwischen eher im defensiven Mittelfeld aktiv, gehört er dort zu den Leistungsträgern und schaffte 2020 sogar den Sprung ins Team der Saison. Auch die alte Kreuzband-Odyssee hat Stankovic inzwischen offenbar abgeschüttelt: "Jetzt ist das aber alles überstanden und ich bin topfit. Ich mache mir keine Gedanken über mögliche Verletzungen", erklärte der einstige BVB-Akteur zum Start seines Abenteuers in Graz.

Grund zum Jubeln gab es jüngst hingegen nicht: Gegen RB Salzburg setzte es eine 1:3-Heimschlappe. DFB-Juwel Karim Adeyemi traf dabei doppelt.

Topstart nach Abschied von Hertha BSC

Als eine Offerte über 20 Millionen Euro eintrudelte, überlegte Hertha BSC vor wenigen Tagen nicht lange und ließ Jhon Córdoba nach Russland zum FK Krasnodar ziehen. Der Transfer kam für nicht wenige Experten durchaus überraschend, scheint sich für Krasnodar allerdings auszuzahlen.

Be seinem ersten Einsatz erzielte Córdoba am Sonntag sofort einen Treffer, Krasnodar gewann 3:0 beim FK Ural. Bei seinem Tor trotzte der Kolumbianer übrigens einer alten Fußballweisheit, trat als Gefoulter selbst zum Elfmeter an und  verwandelte.

Marc Affeldt