04.08.2021 08:41 Uhr

Selke: Werder-Zeit hat mir die Energie geraubt

Hertha-Angreifer Davie Selke teilt gegen Werder Bremen aus
Hertha-Angreifer Davie Selke teilt gegen Werder Bremen aus

Anderthalb Jahre lang spielte Hertha-Stürmer Davie Selke zuletzt auf Leihbasis für Werder Bremen. Eine Zeit, die der 26-Jährige am liebsten schnell vergessen würde. 

Es hätte eine dieser Comeback-Storys werden sollen, bei denen der Stürmer, der seinen großen Durchbruch beim "Herzensverein" schaffte, zurückkehrt und den Verein danach in höhere Sphären schießt. Doch Davie Selkes Rückkehr nach Bremen Anfang 2020 - nachdem er dort 2014/2015 zum Bundesliga-Profi gereift war - verlief anders als erwartet. 

Konnten die Bremer zum Ende von Selkes erster (Halb)-Saison noch den Abstieg abwenden, ging es nach Ablauf der Spielzeit 2020/2021 in die 2. Bundesliga. Mittendrin: ein hilflos agierender und genervt wirkender Davie Selke, der die Lust am Fußball verloren hatte, wie er nun selbst zugab.

"Es ging schon ein Stück weit in die Richtung", verriet Selke in der "Sport Bild". "Ich war mit der Situation unglücklich, konnte dadurch nicht so viel Energie liefern. Umso unzufriedener wurde ich auch mit mir selbst", so der Angreifer. 

Selke: Ich passte nicht mehr zu Werder Bremen

In seiner ersten Zeit bei Werder habe er "sportlich ideal zum Stil der Mannschaft gepasst", erklärte Selke und fügte an: "Beim zweiten Mal leider nicht."

Er habe nie das Gefühl gehabt, der richtige Spielertyp für die Bremer Philosophie zu sein, ärgerte sich der Herthaner. "Werder hätte aus meiner Sicht eher einen spielerischen Stürmer gebraucht. Das Spiel war nicht wirklich auf Flanken ausgelegt." Seine Stärken, "in die Tiefe zu gehen und im Strafraum präsent zu sein, kamen so nicht zur Geltung", analysierte Selke. 

Rückblickend hätte der 26-Jährige wohl einiges anders gemacht. "Damals habe ich mich bewusst für den Wechsel zu Werder entschieden, und ich würde es aus der Situation von damals heraus wieder so machen", sagte Selke: "Aber im Nachhinein ist man immer schlauer. Mit dem Wissen von heute muss ich sagen: Ich würde den Schritt nicht noch einmal gehen."

Er habe zu dieser Zeit so viele Anfragen aus der Premier League gehabt. Und England sei immer ein Traum gewesen. "Aber ich wollte Bremen im Abstiegskampf helfen, weil ich zu Werder eine starke emotionale Bindung habe. Deshalb hatte ich mich bewusst für Werder und gegen andere Möglichkeiten entschieden", führte Selke aus.

In seinen anderthalb Jahren an der Weser stand der Stürmer nur zwölf Mal in der Startelf. In insgesamt 34 Partien reicht es lediglich zu drei Treffern und sieben Gelben Karten.