Trotz des Gewinns der Meisterschaft verlief die zurückliegende Saison beim FC Bayern nicht gänzlich nach den ambitionierten Wünschen der Vereinsführung. Dass der Großteil der Titel aus der Saison 2019/20 nicht verteidigt werden konnte, lag auch an der Kaderplanung. Sportvorstand Hasan Salihamidzic ist deshalb angeblich intern nicht mehr unantastbar. 

Wie das englische Portal "The Athletic" berichtet, werde die Rolle des 44-Jährigen im Klub aktuell genau unter die Lupe genommen. Insbesondere die schwache Performance der von Brazzo verpflichteten Neuzugänge habe in der Vereinsspitze für Unmut gesorgt.

Präsident Herbert Hainer und Vorstandschef Oliver Kahn sollen die letzten Transfers des ehemaligen Mittelfeldspieler derzeit untersuchen und kritisch hinterfragen, so das Portal. 

Salihamidzic hatte im vergangenen Sommer offene Planstellen im Aufgebot des Champions-League-Siegers von 2020 per Schnellschuss geschlossen. In den letzten Tagen der Transferperiode holte er noch Bouna Sarr, Marc Roca, Douglas Costa und Eric Maxim Choupo-Moting. Bis auf Choupo-Moting enttäuschten die Neulinge aber nahezu auf ganzer Linie. 

Weiterhin stehe Brazzo noch immer in der Kritik, weil sich der FC Bayern unter seiner Führung im letzten Sommer schon frühzeitig aus dem Poker um Kai Havertz zurückgezogen habe. An seiner Entscheidung stattdessen Leroy Sané zu verpflichten, werde sich der Manager künftig messen lassen müssen.

Salihamidzic muss im Sommer liefern

Ein wichtiger Faktor bei der internen Beurteilung von Salihamidzics Rolle dürften auch seine Leistungen in den anstehenden finalen Wochen des aktuellen Transferfensters sein.

Der Rekordmeister werkelt momentan noch am Kader für die neue Saison. Es gilt in erster Linie noch, einige langfristige Entscheidungen über Vertragsverlängerungen zu treffen.

Im kommenden Sommer laufen die Arbeitspapiere von Leon Goretzka, Niklas Süle und Corentin Tolisso aus. Andere Spieler wie Kingsley Coman drängen derweil auf deutlich verbesserte Bezüge und erfordern somit Grundsatzentscheidungen.

Zudem sollten noch einige neue Spieler her: In der Defensive gilt nach den Abgängen von Jérôme Boateng und David Alaba noch Handlungsbedarf, auch auf den offensiven Außenbahnen könnte es noch Bewegung geben, zumal Coman im Falle einer gescheiterten Verlängerung sogar ein Verkaufskandidat wäre.