"Es war schmerzhaft": Heldt spricht über Boatengs S04-Aus
Kevin-Prince Boateng ist zurück in der Bundesliga. Nach zahlreichen Stationen im Ausland wechselte der offensive Mittelfeldspieler vor der Saison zu Hertha BSC. In seiner langen Karriere war der Routinier auch für zahlreiche deutsche Klubs aktiv - darunter der FC Schalke 04. Doch letztlich scheiterte Boateng bei den Königsblauen. Nun hat ein ehemaliger Weggefährte über die Gründe gesprochen.
Im Sommer 2013 wechselte Boateng für zehn Millionen Euro zum FC Schalke 04. In seinen zweieinhalb Jahren bei den Knappen erlebte der heute 34-Jährige eine äußerst turbulente Zeit.
Während Boateng in seiner ersten Saison mit dem FC Schalke 04 die Champions League erreichte, kam es im Dezember 2015 zu einer unrühmlichen Trennung.
"Im zweiten Jahr kamen einige Widrigkeiten zusammen. Innerhalb der Mannschaft, aber auch bei Kevin individuell. Seine Knieproblematik war hinlänglich bekannt, er musste enormen Aufwand betreiben, um trotzdem Top-Leistung zu bringen. Das hat im zweiten Jahr nicht mehr so funktioniert. Es war für alle schwierig, damit umzugehen", erklärte der ehemalige Schalke-Manager Horst Heldt dem "kicker".
Letztlich wurde Boateng sogar suspendiert. "Bestimmte Entwicklungen in einer Gruppe machen solche Entscheidungen manchmal notwendig, ohne dass man einem Einzelnen dafür die komplette Schuld geben könnte. Kevin ist ein Gerechtigkeitsfanatiker und durchaus auch sensibel. Es war damals sehr schmerzhaft für ihn, aber auch für uns", begründete Heldt die harte Maßnahme im Nachhinein, ohne dabei nähere Details zu nennen.
Dennoch möchte Heldt "nichts" auf Boateng "kommen lassen". "Als Verantwortlicher hätte ich ihn immer wieder gerne in meiner Mannschaft, weil er einer Gruppe unheimlich viel geben kann", so der 51-Jährige.
Hertha BSC strauchelt zu Saisonbeginn
Nun möchte Boateng bei Hertha BSC vorangehen. Ex-Manger Dieter Hoeneß hält die Verpflichtung des Offensivspielers grundsätzlich für eine gute Idee.
"Die fußballerischen Qualitäten von Kevin stehen außer Frage, auch als Führungsspieler bringt er sehr gute Voraussetzungen mit. Am Ende steht und fällt alles mit seiner körperlichen Konstitution. Passt die, wird er Hertha guttun. Mit 34 antizipiert er gut und muss nicht mehr jeden Weg machen", so Hoeneß.
An den ersten beiden Spieltagen erlebte Boateng mit Hertha BSC allerdings einen gebrauchten Start. So stehen die Berliner als einziges Bundesliga-Team noch ohne einen Punkt da. Zu allem Überfluss musste Boateng bei der 1:2-Pleite gegen den VfL Wolfsburg wegen Rückenproblemen ausgewechselt werden.