25.08.2021 12:10 Uhr

Union plant Party im Wohnzimmer der Hertha

Das Olympiastadion ist zur Feier in den Union-Farben geschmückt
Das Olympiastadion ist zur Feier in den Union-Farben geschmückt

Sportlich fehlt die Spannung, Unions Einzug in die Gruppenphase der neuen Conference League steht praktisch fest. Trotzdem wird das Playoff-Rückspiel ein Fest - und zwar in der Heimat des Rivalen.

Die Eisernen erobern das Olympiastadion - und Hertha BSC schaut machtlos zu: Für das Playoff-Rückspiel in der Conference League am Donnerstag (20:15 Uhr/RTL Nitro) gegen Kuopion PS taucht Union Berlin das "Wohnzimmer" des Stadtrivalen in Rot-Weiß.

Das Stadion wird in den Vereinsfarben der Köpenicker beleuchtet, Union-Flaggen sind bereits gehisst, und selbst die berühmte blaue Tartanbahn, auf der einst Usain Bolt zum doppelten Weltrekord gesprintet war, erhält eine rote Abdeckung.

An alle Besucher werden rote T-Shirts mit der Aufschrift "Auf zum "Sch(l)üsselspiel" verteilt. Alles ist angerichtet für eine rot-weiße Party in der Heimat der Blau-Weißen. Sportlich sollte der 4:0-Hinspielsieg beim finnischen Pokalsieger locker für den Einzug in die Gruppenphase des neuen Wettbewerbs reichen.

Ausgerechnet im Wohnzimmer der neureichen Hertha, die trotz der 374-Millionen-Euro-Finanzspritze von Lars Windhorst das Europacup-Ziel zuletzt weit verfehlt hatte.

"Es ist ein bisschen ein komisches Gefühl", gab Hertha-Trainer Pál Dárdai zu: "Aber drücken wir die Daumen. Sollen sie erfolgreich sein und von mir aus das Stadion bis zum Finale nutzen." Nur eines war Dardai wichtig: "Den Rasen bitte nicht kaputt machen!"

Lockt Union mehr Zuschauer als Hertha BSC ins Stadion? 

Für Hertha wäre es eine zusätzliche Demütigung, sollte Union die Zuschauerzahl von 18.241, die beim vergangenen Hertha-Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg (1:2) erfasst wurde, toppen.

Intern wird trotz des unbekannten Gegners und der kaum noch vorhandenen Spannung mit etwa 20.000 Besuchern gerechnet. Insgesamt dürfen bis zu 25.000 Karten verkauft werden. Die Hertha-Ultras dürfte es trösten, dass zumindest ihre Plätze in der Ostkurve gesperrt bleiben.

Vom ganzen Drumherum will sich Trainer Urs Fischer nicht ablenken lassen, der Schweizer warnte davor, die Gruppenphase bereits als perfekt anzusehen. "Im Fußball kann immer viel passieren", sagte Fischer, der auf die schwache zweite Halbzeit im Hinspiel verwies, als Torhüter Andreas Luthe das ein oder andere Gegentor verhinderte. Luthe könnte einer von vielen Spielern sein, die im Rückspiel geschont werden.

Ob Fischer dem Erfolgs-Duo Max Kruse/Taiwo Awoniyi, das sich zurzeit blind versteht und höchst torgefährlich ist, auch eine Pause gönnt, ist offen. Fest steht nur, was Union zum Spiel im Olympiastadion stolz auf seiner Internetseite schrieb: "Natürlich wird das leuchtende Union-Rot dort die dominierende Farbe sein."