03.09.2021 12:30 Uhr

Spanien bangt plötzlich ums WM-Ticket

Die Spanier sind angezählt
Die Spanier sind angezählt

Historische Niederlage für Spanien: Erstmals seit 28 Jahren musste sich der ehemalige Welt- und Europameister in einem WM-Qualifikationsspiel wieder geschlagen geben. Die direkte WM-Qualifikation ist in Gefahr.

Historische Pleite, brisante Tabellenkonstellation, die direkte WM-Qualifikation in Gefahr - Spaniens Nationaltrainer Luis Enrique fühlte sich nach der 1:2 (1:1)-Niederlage des Ex-Weltmeisters in Schweden wie ein angezählter Boxer. "Ich mache mir Sorgen, es fällt mir schwer, jetzt optimistisch zu sein", sagte der Coach, sichtlich um Contenance bemüht.

Denn urplötzlich haben es der Iberer nicht mehr selbst in der Hand, sich ohne Umwege für die WM-Endrunde 2022 in Katar zu qualifizieren. Bei einem Spiel mehr liegen die Skandinavier bereits zwei Punkte vor der Furia Roja.

Und selbst Rang zwei, der für die Playoffs reichen würde, ist längst nicht sicher. Kosovo und Griechenland lauern in Schlagdistanz, der Sieger des direkten Duells am Sonntag (20:45 Uhr) in Pristina sitzt den Spaniern ganz eng im Nacken.

"Platz für Fehler haben wir jetzt nicht mehr"

28 Jahre nach der letzten Niederlage in einem WM-Qualifikationsspiel (0:1 in Dänemark) reichte den Gästen die frühe Führung durch Carlos Soler (4.) und die erwartbare spielerische Überlegenheit nicht zum Sieg. Schweden kämpfte sich zurück und drehte durch Treffer des Ex-Dortmunders Alexander Isak (5.) und Viktor Claesson (57.) die Partie.

Absolut vermeidbar, wie Enrique fand: "Wir hatten die Niederlage eigentlich nicht verdient. Aber wir haben für unsere Schwächen in den Zweikämpfen bezahlen müssen. Noch schlimmer aber ist, dass das Schicksal in dieser Gruppe nun nicht mehr in unseren Händen liegt."

So sahen es auch Spaniens Sport-Tageszeitungen, die mit Enriques Schützlingen hart ins Gericht gingen. "Wir haben ein Problem", spielte "Marca" auf die legendären Worte von Filmstar Tom Hanks in "Apollo 13" an, "Sport" orakelte auf der Titelseite: "Mit der WM wird es jetzt kompliziert."

Zur Entspannung der schwierigen Lage ist ein Heimsieg am Sonntag (20:45 Uhr/DAZN) in Badajoz gegen das noch sieglose Schlusslicht Georgien Pflicht. "Wir müssen einiges verbessern, aber es gibt ja noch mehrere Spiele, auch wenn sie nicht leicht sein werden", sagte Linksverteidiger Jordi Alba. Der Europameister von 2012 sagte aber auch: "Platz für Fehler haben wir jetzt nicht mehr."